“Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser”. Dieser Ausspruch Lenins wird bis heute zustimmend zitiert. Eltern kontrollieren, ob ihre Kinder pünktlich nach Hause kommen. Lehrer kontrollieren, ob Schüler ihre Aufgaben ordentlich erledigt haben. Vorgesetzte kontrollieren, ob die Arbeit ihrer Untergebenen ihren Vorgaben entspricht. Die Kassiererin kontrolliert das Geld, das ich ihr gebe, und ich kontrolliere das Wechselgeld. Ohne Kontrolle, nur mit Vertrauen, würde leicht einiges schief gehen.
Aber nicht immer und überall können wir auf Kontrolle setzen. Der eifersüchtige Ehemann etwa, der seiner Frau hinterherspioniert, zerstört durch seine Kontrolle das Vertrauen. Das ist besonders schlimm, weil die Beziehung in einer Ehe auf Vertrauen beruht, eben nicht auf Kontrolle. Wir sind keine Geschäftspartner, wir sind einander nicht als Chef und Mitarbeiter unterstellt. Wie in einer Ehe so ist es auch unter wirklichen Freunden. Mein Freund wird mich nicht hintergehen, wird mich nicht ausnutzen, wird, was ich ihm anvertraue, nicht weitertragen. Alles andere wäre Verrat.
Die wichtigsten Beziehungen unseres Lebens beruhen auf Vertrauen, nicht auf Kontrolle. Die Personen, die uns am wichtigsten sind, sind Personen unseres Vertrauens. Wer keinen Menschen hat, dem er vertrauen kann, der ist zu bedauern.
Das wohl Perfideste an totalitären System wie dem kommunistischen war es, dass es Vertrauen zerstört hat. Keiner konnte dem anderen wirklich vertrauen. In Einzelfällen haben selbst Eheleute einander bespitzelt und verraten. In diesen Zusammenhang gehört der Satz von Lenin.
Vertrauen ist gut. Vertrauen ist ein anderes Wort für Glauben. “Ich glaube dir” oder “Ich glaube an dich” sind Sätze des Vertrauens. Wir Christen glauben an Gott, das heißt: Wir vertrauen Gott. Er wird unser Vertrauen niemals enttäuschen.
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