Montag, 30. Mai 2011

Predigt vom 29. Mai 2011 (Rogate)

unter Verwendung einer Predigt von 2005


Jesus sprach zu seinen Jüngern: "Wenn jemand unter euch einen Freund hat und ginge zu ihm um Mitternacht und spräche zu ihm: 'Lieber Freund, leih mir drei Brote; denn mein Freund ist zu mir gekommen auf der Reise, und ich habe nichts, was ich ihm vorsetzen kann', und der drinnen würde antworten und sprechen: 'Mach mir keine Unruhe! Die Tür ist schon zugeschlossen, und meine Kinder und ich liegen schon zu Bett; ich kann nicht aufstehen und dir etwas geben.' Ich sage euch: ' Und wenn er schon nicht aufsteht und ihm etwas gibt, weil er sein Freund ist, dann wird er doch wegen seines unverschämten Drängens aufstehen und ihm geben, soviel er bedarf.
Und ich sage euch: Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan. Denn wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan. Wo ist unter euch ein Vater, der seinem Sohn, wenn er ihn um einen Fisch bittet, eine Schlange für den Fisch biete? oder der ihm, wenn er um ein Ei bittet, einen Skorpion dafür biete? Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben geben könnt, wie viel mehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist geben denen, die ihn bitten!"
Lukas 11, 5-13


Liebe Gemeinde,

es gibt so bestimmte Sprachfehler. Manche Leute können mir und mich nicht unterscheiden, manche verwechseln mein und dein. Ein sehr verbreiteter Sprachfehler ist auch, nicht Nein sagen zu können. Solche Leute werden gern um Hilfe und Gefallen gebeten, aber irgendwann schaffen sie es nicht mehr und brechen unter all dem zusammen, was sie sich haben aufladen lassen. Manchmal ist es gut, mit einem deutlichen Nein eine Grenze zu ziehen.

Heute geht es mir um einen anderen Sprachfehler, der oft mit dem Nicht-Nein-sagen-Können gemeinsam auftritt: um den Fehler, nicht Bitte sagen zu können. Es gibt Menschen, denen fällt es unheimlich schwer, jemanden anders um einen Gefallen zu bitten, um eine Hilfeleistung oder z.B. auch darum, eine Aufgabe in der Gemeinde zu übernehmen.

Auch ich bin jemand, dem es immer noch ziemlich schwer fällt, Nein zu sagen und Bitte zu sagen. Denn wenn ich Nein sage oder Bitte sage, dann könnte es ja sein, dass ich es jemandem nicht recht mache, oder dass ich ihn verärgere: Ich möchte etwas von ihm, was er vielleicht nicht so gerne will. Oder ich möchte etwas nicht, was er doch gerne will.

Dabei ist es doch ganz einfach und logisch: Wenn ich etwas von jemandem bekommen will, muss ich ihn darum bitten. Er kann mir meine Wünsche doch nicht von der Nasenspitze ablesen. Wenn ich nicht bitten kann, dann brauche ich mich nicht zu wundern, wenn ich nichts erhalte, nichts erreiche und alles allein schaffen muss.

Jesus hilft uns, diesen Sprachfehler zu überwinden. Er erzählt Beispiele, wie Bitten geht und was Bitten bringt:

Eine alltägliche Begebenheit unter befreundeten Nachbarn. Da kommt spät abends noch Besuch, unangemeldet, hungrig von der langen Reise. – Vielleicht auch nicht mehr so alltäglich. Denn wir melden uns an, bevor wir auf Besuch kommen. Aber zu Jesu Zeiten gab es kein Telefon und kein Handy und auch keine Post. – Da steht also einer vor der Tür, ein alter Bekannter, und ich lasse ihn natürlich ein, und ich möchte ihm natürlich gern etwas vorsetzen. Aber der Kühlschrank ist leer, das Bier ist alle. Ich brauche also was zu essen für ihn und für mich. Es ist spät abends – nach Mitternacht. Da hat auch die Pizzeria schon Feierabend und die Tankstelle ist zu.

Was also tun? – Zum Glück habe ich einen Nachbarn, der auch noch mein Freund ist. Ihn werde ich bitten. Das fällt mir schwer, weil ich eben unter dem bekannten Sprachfehler leide. Ich selber konnte meinem alten Bekannten vor der Tür natürlich seine Bitte um Einlass und Unterkunft nicht abschlagen; ich kann ja nicht Nein sagen, und das wäre in dieser Situation auch wirklich nicht angebracht. Aber jetzt selber bei dem anderen vor der Tür stehen, ihn wecken und ihn bitten, das fällt schwer.

Aber ich tue es. Ich gehe hin und klingle ihn raus. Erkläre ihm die Situation und bitte ihn um etwas Essen und Trinken für meinen alten Bekannten. Und klar, mein Nachbar ist nicht erfreut, um diese Zeit von mir gestört zu werden. Er hat schon geschlafen, seine Familie auch. Und jetzt mache ich Unruhe. – Für die Zeit Jesu dürfen wir uns das alles noch ein bisschen dramatischer vorstellen. Man lebt in kleinen Hütten, alle schlafen im selben Raum. Vor der Tür ist ein schwerer Holzriegel. Jetzt aufmachen, Licht anzünden, etwas zu essen suchen – da wachen garantiert die Kinder auf. – Deshalb: Ich kann nicht aufstehen und dir etwas geben.


Wer jetzt nicht gelernt hat, wirklich zu bitten, der wird enttäuscht umkehren. Wird sich sagen: "Es war vielleicht wirklich zu viel verlangt." Wird sich vielleicht über seinen Freund ärgern, und über sich selbst, weil er nicht noch deutlicher Bitte gesagt hat. – Aber es ist doch so: Mit etwas mehr Beharrlichkeit, etwas mehr Drängen und Betteln hätte er sein Ziel erreicht. Wenn er schon nicht aufsteht und ihm etwas gibt, weil er sein Freund ist, dann wird er doch wegen seines unverschämten Drängens im alten Luthertext heißt es: um seines unverschämten Geilens willen – aufstehen und ihm geben, soviel er bedarf.

Ja, manchmal muss man etwas nachdrücklicher werden. Manchmal muss man sogar unverschämt werden, um zu erreichen, was man möchte.

Unsere Kinder – oder unsere Enkel – wissen das. Und oft genug haben sie ihr Ziel erreicht, weil sie nur lange genug gedrängelt und gequengelt und gebettelt haben. Sie haben das Bitte-Sagen ganz gut gelernt – von uns, die wir nicht Nein sagen können.

Aber vielen von uns Älteren ist es anders ergangen. Uns wurde das als Kindern schon abgewöhnt: „Wer bettelt, kriegt nichts.“ Und so haben wir verlernt zu bitten und zu betteln und zu quengeln und zu drängeln, auch dort, wo es nötig wäre. Da haben wir unseren Sprachfehler mitgekriegt. Liebe und Anerkennnung kriegst du nur, wenn du lieb bist, wenn du nicht bettelst.

Genau: Kinder, die ihre Eltern bitten – das ist das zweite Beispiel, das Jesus erzählt. Er weiß, dass Eltern ihren Kindern, zwar nicht alles geben, was sie erbitten, aber alles, was sie wirklich brauchen, wenn sie darum bitten. Jedenfalls keine Schlange, wenn sie um einen Fisch bitten, und keinen Skorpion, wenn sie um ein Ei bitten. (Mal abgesehen davon, dass es dieses hässliche Viehzeug auf unserer Insel gar nicht gibt!)

Es hat also Sinn zu bitten – wenn das Erbetene sinnvoll ist. Und es ist wichtig zu bitten. Denn woher soll ein anderer Mensch wissen, was ich brauche oder was ich mir gerade von ihm wünsche, wenn ich es ihm nicht sage?

Es gibt so ein Ideal, dass Menschen, die sich lieben, sich jeden Wunsch von den Augen ablesen können, so dass man einander gar nicht mehr bitten muss. Meine Frau ist so eine Idealistin. Sie denkt manchmal, ich müsste doch wissen, was sie sich gerade von mir wünscht oder was sie erwartet und ist dann enttäuscht, wenn sich ihre Erwartung nicht erfüllt. Und umgekehrt meint sie, mir Wünsche und Erwartungen zu erfüllen, von denen sie nur vermutet, ich habe sie, und dann muss ich ihr sagen: "Das wollte ich jetzt aber gar nicht." – Solche Erlebnisse sind manchmal etwas frustrierend. Weil aus dem Gut-gemeint eben kein Gut-gemacht wird. Es ist einfacher und klarer, gerade wenn man sich liebt und vertraut, einander zu sagen, was man sich vom andern wünscht oder erwartet. Es ist oft besser, einfach Bitte zu sagen.

Jesus möchte uns helfen, diesen Sprachfehler zu überwinden. Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan.

Das ist so zwischen uns Menschen. Und das ist auch so zwischen Mensch und Gott. RogateBetet, so heißt dieser Sonntag. Und das Wort Beten kommt ja von Bitten – oder gar umgekehrt? – Darum geht es Jesus vor allem und in erster Linie, wie das zwischen den Menschen und Gott ist mit dem Bitten, wie es also mit dem Beten aussieht. Und da ist leicht festzustellen: Auch da haben viele einen Sprachfehler. Sie mögen nicht beten, sie mögen Gott nicht bitten. – Es gibt eine eigenartige Sprachlosigkeit oder Spracharmut gegenüber Gott.

Das ist oft ganz ähnlich wie zwischen zwei Menschen. Wir erwarten, dass Gott uns unsere Wünsche und Bitten doch von den Augen ablesen kann – ach, mehr noch: aus den Herzen. – Kann er ja auch. Aber trotzdem möchte er gebeten sein. Er wünscht sich von uns, dass wir uns selber auch klar machen, was wir von ihm wollen und erwarten. Wenn wir ihm das betend sagen, dann ist es für uns selber klarer. Für Gott war es sicher schon vorher klar. Aber es ihm klar zu sagen, gibt ihm die Möglichkeit auch klar zu antworten. Wenn wir gegenüber Gott eine konkrete Bitte geäußert haben, dann ist für uns auch klar erkennbar, ob er sie erfüllt hat oder nicht. Sonst ist es doch ziemliches Wischiwaschi: Was Gott tut, das ist wohl getan – schon richtig. Aber wir kriegen gar nicht richtig mit, was er getan hat und was nicht, wo und wie er auf unsere Wünsche und Befindlichkeiten geantwortet hat.

Und mag sein, er antwortet auch deshalb nicht oder erfüllt deshalb unsere Wünsche nicht, weil wir sie ihm nicht sagen. Gute Eltern wissen, was ihrem Kind nützt und gut tut. Aber sie wollen auch darum gebeten sein. So bringen wir unseren Kindern bei zu sagen, was sie wollen, und Bitte zu sagen. Gott ist für uns wie ein Vater, der um manches gebeten sein will. Damit wir auch merken, dass er auf unsere Wünsche und Bedürfnisse eingeht.

Freilich – das wissen wir auch: Gott erfüllt nicht alle unsere Wünsche. Und mit manchen Bitten liegt mancher Gott schon lange in den Ohren, und doch wird ihm diese Bitte nicht erfüllt. – Aber oft, meistens, bekommst du dann doch von Gott eine Antwort, ein Nein mit dem du leben kannst und Frieden findest. – Der Apostel Paulus erzählt von seinem persönlichen Leiden seinem „Pfahl im Fleisch“, für das er immer wieder gebetet hat, dass Gott ihn davon befreien möge. Aber Gottes Antwort war Nein. Doch was für ein Nein: Lass dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig (2. Korinther 12, 9). Eine Antwort, die Frieden gibt. Und Paulus hat dann auch den Sinn erkannt, warum Gott Nein gesagt hat: damit ich mich wegen meiner hohen Offenbarung nicht überhebe (2. Korinther 12, 7).

Ein Vater gibt seinem Sohn keine Schlange, wenn er um einen Fisch bittet. Aber es könnte doch umgekehrt sein: Der kleine Junge in seiner Naivität sieht die Schlange am Wegesrand und möchte mit ihr Spielen und bittet seinen Vater darum. Er weiß es noch nicht, dass sie giftig ist. Aber der Vater weiß es und wird ihm seine Bitte nicht erfüllen. Vielleicht erklärt er es seinem Kind. Oder er muss sagen: "Du wirst das später verstehen."
So ist es wohl auch mit Gott und mit den Bitten, die er offenbar nicht erfüllt. Dann ist es uns besser so, und einmal werden wir auch sein Nein verstehen. Aber das darf kein Grund sein, ihn nicht zu bitten.

Jesus sagt uns, worum wir vor allem bitten sollen: um den Heiligen Geist – die Kraft aus der Höhe, wie er auch genannt wird. Das ist das Wichtigste und das, was wir am meisten brauchen: Kraft aus der Höhe. Er ist die Kraft, die wir gerade konkret brauchen:
Kraft zu heilen, oder Kraft Leiden zu ertragen.
Kraft, die rechten Worte zu finden, oder Kraft die Sprachlosigkeit auszuhalten.
Kraft einem andern zu helfen, oder Kraft die eigenen Grenzen zu erkennen.
Kraft andere zu führen, oder Kraft sich selbst zurückzunehmen.
Kraft Berge zu versetzen, oder Kraft Lasten zu tragen …

Welche Kraft brauchst du am meisten? – Erbitte sie von Gott. Gott will dir geben, was du brauchst. Aber bitte sag's ihm. Tu deinen Mund auf und tu dein Herz auf zu Gott. Er hört dich und er antwortet dir und er gibt dir seine Kraft aus der Höhe.

Sonntag, 15. Mai 2011

Predigt vom 15. Mai 2011 (Jubilate)

in Playa de Las Américas und vom 14. Mai 2011 in San Sebastián.
Unter Verwendung einer Predigt von 2005.



Jesus sprach zu seinen Jüngern: "Noch eine kleine Weile, dann werdet ihr mich nicht mehr sehen; und abermals eine kleine Weile, dann werdet ihr mich sehen." Da sprachen einige seiner Jünger untereinander: "Was bedeutet das, was er zu uns sagt: 'Noch eine kleine Weile, dann werdet ihr mich sehen; und abermals eine kleine Weile, dann werdet ihr mich sehen'; und: 'Ich gehe zum Vater'?" Da sprachen sie: "Was bedeutet das, was er sagt: 'Noch eine kleine Weile'? Wir wissen nicht, was er redet." Da merkte Jesus, dass sie ihn fragen wollten, und sprach zu ihnen: "Danach fragt ihr euch untereinander, dass ich gesagt habe: 'Noch eine kleine Weile, dann werdet ihr mich nicht sehen; und abermals eine kleine Weile, dann werdet ihr mich sehen'? Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr werdet weinen und klagen, aber die Welt wird sich freuen; ihr werdet traurig sein, doch eure Traurigkeit soll in Freude verwandelt werden. Eine Frau, wenn sie gebiert, so hat sie Schmerzen, denn ihre Stunde ist gekommen. Wenn sie aber das Kind geboren hat, denkt sie nicht mehr an die Angst um der Freude willen, dass ein Mensch zur Welt gekommen ist. Und auch ihr habt nun Traurigkeit; aber ich will euch wiedersehen, und euer Herz soll sich freuen, und eure Freude soll niemand von euch nehmen. An dem Tag werdet ihr mich nichts fragen.
Johannes 16, 16-23a

Liebe Gemeinde,

„Jubilate – freut euch, jubelt!“ – so fordert uns der Name dieses Sonntags in der österlichen Freudenzeit auf. „Mit Freuden zart zu dieser Fahrt lasst uns zugleich fröhlich singen“ – so haben wir schon gesungen. „Wir wollen alle fröhlich sein in dieser österlichen Zeit!“ – das haben wir letzte Woche gesungen. Oder: „Auf, auf, mein Herz mit Freuden …!“

Und was ist, wenn wir uns gar nicht freuen können? – Es ist eine eigenartige Sache mit solchen Aufforderungen, die sich auf unser Gefühlsleben richten. Da geht es jemandem schlecht, er sorgt sich, er trauert oder, schlimmer noch, er ist depressiv – also traurig, ohne dass er selber einen Grund weiß –, und du sagst ihm: „Freu dich doch!“ „Don't worry, be happy!“ – Vielleicht sagst du ihm sogar, warum er sich freuen soll: Weil die Sonne scheint, weil das Meer so blau ist, weil es anderen doch viel schlechter geht und tausend Gründe mehr. Aber es funktioniert nicht. Er kann sich nicht freuen. Gefühle kann man nicht befehlen. Du schaffst es höchstens, ihm ein schlechtes Gewissen zu machen, weil er sich nicht freuen kann.

Wir spüren das ja auch, dass es Situationen gibt, wo man so was wirklich nicht sagen kann. Das geht mir auch so. Wenn jemand gestorben ist, dann kann ich nicht hergehen und den Angehörigen sagen: „Freut euch doch!“ Obwohl es ja dafür sogar gute Gründe gäbe: Auferstehung, Ostern, das ewige Leben. Trotzdem sind sie traurig. Und das sollen sie auch sein dürfen.

Die Worte Jesu, die wir gehört haben, sind da jedenfalls verständnisvoller, seelsorgerlicher: Ihr habt nun Traurigkeit, sagt er seinen Jüngern. Es ist der Abend des Abschieds, am Gründonnerstag. Die bevorstehende Verhaftung Jesu, sein möglicher Tod liegen in der Luft. Jesus selber deutet es an, ohne es ganz offen auszusprechen.

Ihr habt nun Traurigkeit. Ja, das ist so, und das ist das angemessene Gefühl in dieser Situation der Ungewissheit und des Abschieds. Aber es ist nicht das letzte Wort. Nach der Traurigkeit steht ein Komma und ein Aber: aber ich will euch wiedersehen, und euer Herz soll sich freuen, und eure Freude soll niemand von euch nehmen. Keine Aufforderung: „Freut euch doch! Alles nicht so schlimm. Ostern steht vor der Tür. Ich werde auferstehen.“ Kein Appell zur Freude, sondern ein Wort des Trostes. „Ihr werdet euch wieder freuen, auch wenn ihr es jetzt nicht könnt – und auch gar nicht sollt.“

Diese Stelle ist eine von vielen, bei denen ich immer Musik im Ohr habe. Hier ist es das Deutsche Requiem von Johannes Brahms. Da wird in einem Sopran-Solo erst die Traurigkeit ausgemalt, aber dann kommt ein großes Aber, und dann erklingt in einem weiten Bogen die Freude: Ich will euch wiedersehen und euer Herz soll sich freuen. Und der Chor unterlegt das mit dem alttestamentlichen Wort: Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet. – Das ist Musik, die in der Todestraurigkeit trösten kann.

Und in dieser Weise kann ich auch bei Bestattungen und Trauergesprächen reden: Jetzt sind Trauer und Schmerz groß, aber es gibt Trost, und am Ende wird Freude sein.

Es ist eine Frage der Zeit. Noch eine kleine Weile, sagt Jesus. Natürlich, es ist die Zeit von Karfreitag bis Ostern. Wirklich nur eine kleine Weile, keine drei Tage. Aber Schmerz und Trauer können drei Tage schier zur Ewigkeit dehnen. Die Länge des Leides sagt nichts über seine Tiefe. Und doch ist es tröstlich zu wissen: Es ist nicht endlos. Es ist nur eine Frage der Zeit, dass das Leiden gewendet wird. Das verändert alles.

Schon beim Prediger Salomo heißt es: Weinen hat seine Zeit, Lachen hat seine Zeit; klagen hat seine Zeit, tanzen hat seine Zeit (Prediger 3,4). – Leiden ist nicht endlos, sondern es wird ein Ende haben.
Und was wir als Christen wissen und sagen können, ist noch mehr. Wir können sagen: „Am Ende wird Freude sein.“ Nicht nur: „Der Schmerz wird schon nachlassen“, sondern: „Am Ende wird Freude sein.“ Das gilt für Trauernde und für Traurige, für Deprimierte und Depressive.

Als Johannes die Worte Jesu vom Gründonnerstag aufschreibt, ist Ostern schon geschehen. Vielleicht schon zu lange geschehen. Die Christen erleben eine Zeit der Traurigkeit, des Leidens, der Anfechtung. Das Evangelium stößt auf Widerstände. Nach der Euphorie des Aufbruchs kommen die Mühen der Ebene. Und von Jesus selbst ist nichts zu sehen. So wie er es gesagt hat: Noch eine kleine Zeit, dann werdet ihr mich nicht mehr sehen. Die Christen haben sehnsüchtig gewartet, ihn wiederzusehen. Noch eine kleine Weile, dann werdet ihr mich sehen. – Naherwartung nennen wir das: Die Erwartung Jesus werde schon sehr, sehr bald wiederkommen, die Seinen zu sich nehmen, die Welt sichtbar erlösen und verwandeln. Das hören sie mit, wenn sie die Worte Jesu hören: Noch eine kleine Weile. Es ist nur eine Frage der Zeit.

Ihr Problem, vielleicht mehr noch unser Problem – oder doch nicht mehr unser Problem? –: Es zieht sich hin. Aus der kleinen Weile sind mittlerweile bald 2000 Jahre geworden. Immer wieder gab es Enthusiasten, die es nicht mehr erwarten konnten, die die Wiederkunft Jesu für die allernächste Zeit erwarteten, die sogar Termine berechneten, die dann doch nicht eintrafen. „Es kann doch nun wirklich nur noch eine ganz kleine Weile sein“, sagen sie. – Denen sagt der Jesus des JhEvs: „Es dauert schon noch eine kleine Weile.“

Aber die Mehrheit, das sind ja heute die anderen, die die Hoffnung aufgegeben haben. „Es wird sich nichts mehr ändern“, sagen sie. „Dass Jesus wiederkommt und dem Leiden ein Ende macht, ist nicht zu erwarten.“ – Und denen sagt der Jesus des JhEvs: „Es dauert doch nur noch eine kleine Weile.“

Alles eine Frage der Zeit, und Zeit ist relativ.

Ja, alles eine Frage der Zeit – aber eben der Zeit und nicht der Ewigkeit! Das ist der springende Punkt: Leid und Traurigkeit sind nicht endlos, weil sie zeitlich sind. – Und das macht den unendlichen Unterschied zur Freude aus. Die Freude ist ewig, weil es die Freude der Ewigkeit ist. Eure Freude soll niemand von euch nehmen. Sie hat kein Ende.

Schon beim Prediger Salomo, der doch als der größte Pessimist der Bibel gilt, ist das die Reihenfolge: Weinen – Lachen; Klagen – Tanzen. Nicht umgekehrt. Obwohl der menschliche Lebenslauf es doch umgekehrt nahelegt: Freude am Anfang über den neu geborenen Menschen – Trauer am Ende über den Verstorbenen. Aber die biblische Reihenfolge ist umgekehrt: Erst das Weinen, dann das Lachen; erst das Klagen, dann das Tanzen. Erst Karfreitag, dann Ostern. Erst der Tod, dann das Leben. Und das Leben ist ewiges Leben, und die Freude ist ewige Freude.

Leid und Traurigkeit werden aufhören – über kurz oder lang – es ist nur eine kleine Weile. Sie gehören zu dieser Weltzeit, aber nicht zu Gottes Ewigkeit.

Ist die Freude dann nur Zukunftsmusik? – Ich sage nein. Denn die Ewigkeit ist nicht nur Zukunftsmusik. Ich komme auf den Prediger Salomo zurück. Er sagt: Gott hat die Ewigkeit ins Herz der Menschen gelegt. Wir tragen Gottes ewige Welt schon in uns, in unserem Herzen. Als Ahnung, als Hoffnung, als Realität. Schon im Alten Testament und selbst beim größten Pessimisten der Bibel ist das so. Viel mehr ist es im Neuen Testament so, bei Jesus, und vor allem im JhEv: Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben (Johannes 3,36). Er hat es. Er bekommt es nicht erst irgendwann, er hat es. Die Ewigkeit ist nicht nur Zukunftsmusik, die Ewigkeit ist jetzt und hier. Und darum ist auch die ewige Freude schon jetzt und hier.

Sie ist auch dort, wo jetzt noch – für eine kleine Weile – Traurigkeit ist. Die Traurigkeit kann die Freude überlagern. Aber sie kann sie nicht besiegen.

Traurigkeit ist ein tiefes Gefühl. Wir kennen den Ausdruck „tief-traurig“. Aber sie ist nicht das tiefste Gefühl. Tiefer als die Traurigkeit ist die Freude. – Wir sagen zwar nicht: „Wir sind tief erfreut“, sondern eher: „Wir sind hoch erfreut.“ Freude ist für uns eben oft ein Hochgefühl. Vielleicht, weil sie vom Himmel hoch zu uns kommt und uns in den Himmel hoch erhebt. Aber sie ist eigentlich ein tiefes Gefühl. Es gibt tiefe, tiefe Freude. Und wir merken, dass damit etwas anderes gemeint ist, als eine oberflächliche Fröhlichkeit. Die gibt es auch, und die kann auch für eine Zeit die Traurigkeit überlagern. Aber sie kann sie nicht besiegen. Die ewige Freude, von der Jesus spricht, ist tiefe Freude, die uns in unserer Traurigkeit tragen kann. Sie kann unter Tränen da sein. Sie kann unter Schmerzen da sein. Und wir spüren sie manchmal als Trost.

Jesus beschreibt sie in dem unübertrefflichen Bild von der Geburt: Eine Frau, wenn sie gebiert, so hat sie Schmerzen, denn ihre Stunde ist gekommen. Wenn sie aber das Kind geboren hat, denkt sie nicht mehr an die Angst um der Freude willen, dass ein Mensch zur Welt gekommen ist. – Fast jede Frau kann das verstehen, und auch immer mehr Männer, die mit ihren Frauen die Freude auf die Geburt und die Angst um das Kind und die Mühen und Schmerzen der Geburt geteilt haben. – Die Freude der Geburt ist unendlich viel tiefer als alle Angst und alle Schmerzen.

Und genau so ist die Freude des ewigen Lebens unendlich viel tiefer als alle Traurigkeit und alles Leiden an unserer Welt und an uns selbst.

„Freut euch, jubelt!“ – ein Befehl kann das nicht sein. Gefühle lassen sich nicht befehlen. Aber es kann eine Erinnerung sein an die Freude, die doch auf dem Grunde unseres Herzens schon in uns ist. An die Freude, die über kurz oder lang – eine kleine Weile noch – durchbrechen wird und alle Trauer wegwischen wird.

Zündfunke (Rundfunkandacht) am Sonntag, dem 15. Mai 2011


Einen schönen Sonntagmorgen, liebe Hörerinnen und Hörer,

die meisten Bibelworte, die in den vergangenen Tagen in den Herrnhuter Losungen standen, waren Gebete. Menschen beten, sie reden mit Gott, sie sagen Du zu ihm. Warum? Weil sie Gott persönlich nehmen. Weil Gott ihnen ein echtes Gegenüber ist. Einer dem sie alles sagen können, der ihnen zuhört, der sie versteht und dem sie vertrauen.

Was beten Sie, wenn Sie beten? – Ich kenne keine Studien über die privaten Gebetsinhalte der Menschen. Aber ich vermute, ein Wort kommt fast in jedem Gebet vor: das Wort "helfen": "Gott, bitte hilf mir … in dieser Situation, in jener Schwierigkeit …" oder: "Herr, bitte hilf diesem bestimmten Menschen. Er ist krank, er hat Probleme, ich habe Verantwortung für ihn … Bitte hilf ihm!"

Hinter dieser Bitte steht das Vertrauen: Gott hat die Macht zu helfen, und er will doch immer das Beste für uns, also wird er uns auch helfen. Darum bitten wir ihn.

Du bist mein Helfer, und unter dem Schatten deiner Flügel frohlocke ich (Psalm 63,8). So lautet das heutige Losungswort. Es spricht Gott genau als das an, was ich gesagt habe: als Helfer. Und als Beschützer: unter dem Schatten deiner Flügel – ein altes Bild für Gottes Schutz: So wie eine Henne ihre Küken schützend unter ihre Flügel nimmt, so beschützt mich Gott. Und es spricht Gott an als Grund der Freude: Da frohlocke ich.

Gebete sind nicht nur Bitten. Man kann, man sollte auch Danke sagen. Und wofür werden Menschen Gott wohl am meisten danken? – Richtig, für seine Hilfe. Es ist ja nicht so, dass wir Gott immer nur bitten, sondern wir machen die Erfahrung: Er hört auch. Und er hilft wirklich.

Im heutigen Lehrtext, dem zweiten Bibelwort in den Losungen, sagt der Apostel Paulus: Gottes Hilfe habe ich erfahren bis zum heutigen Tag und stehe nun hier und bin sein Zeuge bei Groß und Klein.

Gott hat geholfen, und ein Mensch spricht davon.

Und wir? Wir brauchen Gottes Hilfe. Wir dürfen Gott um seine Hilfe bitten. Wir sollen ihm für seine Hilfe danken. Und wir können anderen von Gottes Hilfe erzählen. – Dieser Sonntag ist ein guter Tag dafür.

Samstag, 14. Mai 2011

Zündfunke (Rundfunkandacht) am Samstag, dem 14. Mai 2011


Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer,

kennen Sie das längste Kapitel der Bibel? Es ist der Psalm 119 mit sage und schreibe 176 Versen. Dabei ist dieser Psalm ein besonderes Kunstwerk. Im hebräischen Original fangen jeweils acht aufeinanderfolgende Verse mit demselben Buchstaben an, das ganze Alphabet hindurch: 22 Buchstaben mal 8 macht 176 Verse.

Der ganze 119. Psalm hat dabei nur ein Thema: Gottes Wort, Gottes Gebote. Wie gut es ist, dass Gott zu den Menschen redet, dass er ihnen Gebote gegeben hat, und wie gut es ist, wenn sich die Menschen auch daran halten. Jeder Psalmvers – eine gute Aussage über Gottes Wort.

Einer dieser Verse ist heute das Losungswort: Mein Leben ist immer in Gefahr; aber dein Gesetz vergesse ich nicht (Psalm 119,109).

Ja, das Leben ist lebensgefährlich. Daran denken wir nicht immer. Daran werden wir nicht gerne erinnert. Aber es ist ja so: Die Gefahr, Opfer eines Unfalls, einer Krankheit, eines Verbrechens, einer Naturkatastrophe zu werden, sie besteht immer. Wir versuchen uns zwar  einigermaßen gegen Gefahren zu schützen: Sicherheitsgurte und vorsichtige Fahrweise, Impfungen und gesunde Lebensführung, verschlossene Türen und Autos, erdbebensichere Gebäude und die beruhigende Rechnung, wie unwahrscheinlich es ist, dass es gerade uns trifft. Aber ausschließen können wir letztlich nichts. Das Leben ist lebensgefährlich und endet in der Regel tödlich.

Und was hat der zweite Teil des Verses jetzt damit zu tun: Aber dein Gesetz vergesse ich nicht? Gemeint sind ja damit Gottes Gebote. Ändert es etwas daran, dass mein Leben gefährdet ist, wenn ich an Gott und seine Gebote denke? – Natürlich nicht.

Aber jemand könnte ja auf die Idee kommen: Wenn das Leben schon kurz und gefährlich ist, dann sollte man es sich nicht noch schwer machen, indem man sich an irgendwelche göttlichen Gebote hält. Was habe ich davon, wenn doch bald alles vorbei ist?

Doch vielleicht ist es ja genau umgekehrt: Gottes Gebote sagen mir, wie mein Leben, so kurz und gefährdet es ist, gut gehen kann. Gottes Gebote machen mir das Leben nicht schwerer, sondern leichter.

Vielleicht mögen Sie ja heute darüber nachdenken, welche Gebote Gottes gerade für Sie wichtig sein könnten.

Freitag, 13. Mai 2011

Zündfunke (Rundfunkandacht) am Freitag, dem 13. Mai 2011


Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer,

heute morgen stehen zwei Bibelworte in den Losungen, die mir selber zu den liebsten und schönsten gehören.
Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer, so würde auch dort deine Hand mich führen und deine Rechte mich halten, so steht es im 139. Psalm (Psalm 139,9-10).

Und ein Wort aus der Apostelgeschichte unterstreicht das: Fürwahr, er ist nicht fern einem jeden unter uns. Denn in ihm leben, weben und sind wir (Apostelgeschichte 17,27-28).

Wie nahe ist uns Gott? Als Kind hatte ich die Vorstellung, Gott würde irgendwo "da oben" sein, "im Himmel", über den Wolken, und von da zu uns herunterschauen. Gewiss ein Gott mit Überblick, aber auch ein ferner Gott. Dann habe ich gemerkt, dass er mir ja doch ganz nahe sein muss. Ich kann sogar zu ihm beten, ohne dass ich die Worte laut ausspreche; er hört sie trotzdem. So nahe ist mir Gott!

Und das nicht nur an einem bestimmten Ort, in der Kirche etwa, sondern an jedem Ort.

Flügel der Morgenröte, am äußersten Meer. – Das klingt poetisch. Zu biblischen Zeiten war das beste Fantasy. – Heutigentags ist das Realität: Wir uns nehmen uns bei Morgenröte den Flieger und sind mittags schon auf Teneriffa am Meer. Das entspricht geografisch in etwa dem Standort, den man sich zu biblischen Zeiten als äußerstes Meer vorgestellt hat. Und wenn wir gläubige Menschen sind, dann gibt es für uns keinen Zweifel, dass Gott genau so hier ist, wie er es zu Hause in Deutschland oder wo auch immer war. – Und trotzdem: Es ist doch faszinierend! Wir kommen irgendwo hin, und Gott ist immer schon da. Für ihn sind Entfernungen einfach kein Problem.

Selbst auf dem Mond haben Menschen gebetet. Und natürlich war Gott auch da.

Egal wie fern von der Heimat, wie fern voneinander wir Menschen sind, Gott ist uns nie fern. Denn wir sind in ihm, so heißt es. Wir sind von ihm umgeben. Es gibt kein Außerhalb Gottes.

Wenn Gott uns so nahe ist, dann könnten wir eigentlich auch mal wieder mit ihm reden. Versuchen Sie's heute doch mal wieder mit einem Gebet!

Donnerstag, 12. Mai 2011

Zündfunke (Rundfunkandacht) am Donnerstag, dem 12. Mai 2011


Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer,

das Herz ist in unserer Kultur weit mehr als ein Organ, das für die Blutversorgung des Körpers zuständig ist. Das ist es auch, und wie es das schafft, siebzig, achtzig, neunzig Jahre lang unablässig zu pumpen, das ist schon beeindruckend!

Wenn wir aber davon reden, wie es uns ums Herz ist, was wir auf dem Herzen haben, was wir von ganzem Herzen tun, dann meinen wir noch etwas mehr. Das Herz repräsentiert unser Fühlen, unser Wollen, unser Begehren. Was uns im innersten bewegt, davon sagen wir, wir haben es im Herzen. Und darum auch ist das Herz Symbol für die Liebe. Denn wer bewegt uns so wie der geliebte Mensch? Für ihn schlägt unser Herz.

Das, was uns im innersten bewegt, das ist freilich auch vor dem Blick von außen verborgen. Ob das, was wir nach außen hin sagen und tun, wirklich von Herzen kommt, das kann man nie genau erkennen. Herzlichen Glückwunsch, sagen wir, oder Herzliche Grüße! – Ob wir tief innen tatsächlich so Gutes wünschen, wie unsere Worte es sagen, das wissen nur wir selber. Und manchmal wissen wir es nicht mal selber so genau, was wirklich in unserem Herzen ist.

Das heutige Bibelwort aus den Herrnhuter Losungen heißt: Du allein kennst das Herz aller Menschenkinder! (1. Könige 8,39) Du allein, damit ist Gott gemeint.

Wir wissen nicht mal, wie es im Herzen eines einzigen Menschen aussieht, ja unser eigenes Herz verstehen wir kaum. Gott, so heißt es, kennt das Herz aller Menschenkinder.

Gott kennt und durchschaut alle. – Für manche ist das eine beängstigende Vorstellung: Meine geheimsten Wünsche und Gedanken liegen offen vor Gott. Wie peinlich! Wie schrecklich!

Für mich ist es eine gute, eine tröstliche Vorstellung: Erstens, weil sich keiner mit der Bosheit seines Herzens vor Gott verstecken kann. Zweitens – und das ist mir noch wichtiger – weil Gott, der auch mein Herz so gut kennt, mich so auch wirklich versteht. Er weiß, wie es mir ums Herz ist. Und weil Gott so gut ist, darum weiß ich, dass er mir von Herzen zugetan ist.

Mittwoch, 11. Mai 2011

Zündfunke (Rundfunkandacht) am Mittwoch, dem 11. Mai 2011


Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer,

in den Herrnhuter Losungen, die viele Christen jeden Tag lesen, finden wir einzelne Sätze aus der Bibel als Worte für den Tag. Solche kleinen Worte und Sätze sind natürlich aus dem Zusammenhang herausgerissen, in dem sie sonst in der Bibel stehen.

Manchmal mag das problematisch sein. Vielleicht ergeben sie ohne den Zusammenhang einen ganz anderen Sinn, als es eigentlich gedacht war.

Manchmal ist das aber auch gut. Wir werden aufmerksam auf so einen kleinen Satz, den wir sonst leicht überlesen hätten.

Heute steht als Lehrtext aus dem Neuen Testament ein ganz kurzer Satz im Losungsbüchlein: Seht darauf, wie ihr zuhört (Lukas 8,18).

Ich kenne eine Dame, die gerne, viel und laut redet. Zuhören kann sie aber gar nicht gut. Nach einem Satz ihres Gegenübers geht schon wieder ihr eigener Mund auf. Diese Dame hat Humor, sie weiß um ihre Schwäche und kann sie auch erklären: Schon seit jungen Jahren war sie schwerhörig, und selber zu reden, war für sie die beste Strategie, um nicht andern zuhören zu müssen; das hat sie nämlich wegen ihrer Schwerhörigkeit nur ganz schlecht verstanden.

Leider gibt es aber auch viele Leute, die es genau so machen, ohne organisch schwerhörig zu sein. Auch sie können nicht zuhören. Sie reden lieber selber. Man könnte das eine soziale Schwerhörigkeit nennen.

Eine Welt, in der alle nur reden und keiner zuhört, die stelle ich mir schrecklich vor. Alle reden aneinander vorbei. Jeder will gehört werden, keiner wird verstanden.

Umgekehrt erlebe ich, wie dankbar Menschen sind, wenn ich ihnen einfach mal zuhöre. Wie sie sich freuen, wenn ich auch eine Woche später noch weiß, was sie mir erzählt haben.

Vielleicht mögen Sie heute etwas genauer darauf achten, wie Sie zuhören. Vielleicht halten Sie im Gespräch einen kleinen Moment inne: Was hat der mir jetzt gerade gesagt? Was wollte er mir sagen? Und dann, ehe Sie wieder von sich sprechen, gehen Sie doch einfach mal darauf ein, was der andere gesagt hat! Sie werden merken: Schon verstehen Sie sich viel besser.

Ach ja: Vielen Dank, dass Sie mir jetzt zugehört haben!

Dienstag, 10. Mai 2011

Zündfunke (Rundfunkandacht) am Dienstag, dem 10. Mai 2011


Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer,

in dieser Woche schaue ich mit Ihnen gemeinsam ins Losungsbüchlein der Herrnhuter Brüdergemeine. Für jeden Tag finden wir darin zwei Bibelworte, eines aus dem Alten, eines aus dem Neuen Testament, und dazu noch einen Liedvers, ein Gebet oder ein Zitat.

Heute sind beide Losungsworte Teil eines Gebets. Sie sprechen Gott persönlich an.
Da heißt es:  HERR, du bist doch unser Vater! Wir sind Ton, du bist unser Töpfer, und wir alle sind deiner Hände Werk (Jesaja 64,7).

Gott als Vater anzureden, ist normal geworden. Gott als Töpfer zu bezeichnen, ist ungewöhnlich.

Was ein Töpfer tut, wie er arbeitet, davon haben wir sicher eine Vorstellung. Vielleicht hat der eine oder die andere ja auch schon mal selber getöpfert: Aus schmierigem Ton werden Gefäße oder Gegenstände geformt, meistens glasiert und immer gebrannt. Das Material, der Ton also, gehorcht den Händen des Töpfers. Im Idealfall entspricht das Ergebnis - die Tasse, der Krug, was auch immer - genau seinen Vorstellungen.
Im Bild gesprochen ist nun Gott der Töpfer und wir Menschen sind der Ton. Er formt uns nach seinen Vorstellungen.

Dieses Bild beeindruckt mich. Gerade, weil ich mich nicht als leicht formbares Material in Gottes Hand fühle, sondern als etwas Eigenständiges, Widerständiges. Ich möchte mich nicht einfach formen lassen, sondern würde am liebsten mit Gott besprechen und verhandeln, was aus mir werden soll.

Das zweite Losungswort, der so genannte Lehrtext, der zu dem ersten ausgewählt wurde, ist uns wohl bekannt: Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden (Matthäus 6,10). – Eine Zeile aus dem Vaterunser.

Habe ich das bisher so verstanden wie in dem Bild vom Topfer: Dein Wille geschehe? – Ich möchte von dir Gott so geformt werden, wie du es willst? Nicht selber bestimmen, sondern mich von dir bestimmen lassen?
Das fällt mir schwer. Wenn überhaupt, dann kann ich es nur deshalb, weil ich weiß, dass Gott mein Vater ist, der für mich immer und auf jedem Fall das Allerbeste will.

Montag, 9. Mai 2011

Zündfunke (Rundfunkandacht) am Montag, dem 9. Mai 2011

Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer,

viele Christen besitzen ein kleines blaues Büchlein, das sie jeden Tag aufschlagen, um ein wenig darin zu lesen. Es ist das Losungsbüchlein der Herrnhuter Brüdergemeine. Seit 283 Jahren gibt es sie, die Herrnhuter Losungen. Damals, nachdem sich auf den Gütern des Grafen Nikolaus Ludwig von Zinzendorf in der Oberlausitz eine christliche Gemeinde aus böhmisch-mährischen Glaubensflüchtlingen und anderen Zugewanderten zusammengefunden hatte, begann der Graf im Mai 1728, an jedem Tag ein Losungswort für die Gemeinde auszugeben, das durch Boten von Haus zu Haus getragen wurde.

Seit 1731 dann erschienen die Losungen für ein ganzes Jahr in Buchform. Das ist bis heute so geblieben.

In dieser Woche möchte ich Ihnen jeweils ein Bibelwort aus dem Losungsbüchlein vorstellen. Denn die Losungen wollen genau das sein, was auch diese Rundfunkandacht ist: ein Zündfunke. Ein Wort, das in uns zündet, etwas in Bewegung setzt.

Heute heißt das Losungswort: Der HERR schafft Gerechtigkeit und Recht allen, die Unrecht leiden (Ps 103,6).

Dass wir Menschen uns nach Gerechtigkeit und Recht sehnen, ist klar. Dass es zu viel Ungerechtigkeit gibt, auch. Vor allem sind wir sehr sensibel dafür, wenn wir selber ungerecht behandelt werden. Dabei ist es gar nicht leicht zu beantworten, was überhaupt gerecht ist und was ungerecht. Ist es gerecht, dass die einen viel mehr haben, als sie zum Leben brauchen, und andere nicht mal das Nötigste? Ist es andererseits gerecht, wenn Menschen fürs Nichtstun fast genau so viel bekommen wie andere für ihre Arbeit? Was ist gerechter Lohn? Was ist gerechte Strafe? …

Für mich ist das Starke und Überraschende an dem Losungswort, dass es heißt: Der HERR schafft Gerechtigkeit und Recht … – Wir Menschen wissen kaum, was wirklich gerecht ist, und es gelingt uns nur schwer, Gerechtigkeit herzustellen. Wie gut zu wissen, dass Gott Gerechtigkeit schafft!

Übrigens ist genau heute der 251. Todestag von Zinzendorf, der Erfinder der Herrnhuter Losungen.

Zündfunken

In dieser Woche bin ich wieder mit den Rundfunkandachten auf Radio Megawelle dran. Sendezeit ist Montag bis Sonntag gegen 8.40 Uhr. Zum Nachlesen veröffentliche ich die Texte auch jeweils um diese Zeit in diesem Blog.

Sonntag, 8. Mai 2011

Predigt vom 8. Mai 2011 (Miserikordias Domini)

Des HERRN Wort geschah zu mir: 
Du Menschenkind, weissage gegen die Hirten Israels, weissage und sprich zu ihnen: So spricht Gott der HERR: Wehe den Hirten Israels, die sich selbst weiden! Sollen die Hirten nicht die Herde weiden? 
Aber ihr esst das Fett und kleidet euch mit der Wolle und schlachtet das Gemästete, aber die Schafe wollt ihr nicht weiden. 
Das Schwache stärkt ihr nicht und das Kranke heilt ihr nicht, das Verwundete verbindet ihr nicht, das Verirrte holt ihr nicht zurück und das Verlorene sucht ihr nicht; das Starke aber tretet ihr nieder mit Gewalt. 
Und meine Schafe sind zerstreut, weil sie keinen Hirten haben, und sind allen wilden Tieren zum Fraß geworden und zerstreut. 
Sie irren umher auf allen Bergen und auf allen hohen Hügeln und sind über das ganze Land zerstreut und niemand ist da, der nach ihnen fragt oder auf sie achtet. 

Darum hört, ihr Hirten, des HERRN Wort! 
So wahr ich lebe, spricht Gott der HERR: Weil meine Schafe zum Raub geworden sind und meine Herde zum Fraß für alle wilden Tiere, weil sie keinen Hirten hatten und meine Hirten nach meiner Herde nicht fragten, sondern die Hirten sich selbst weideten, aber meine Schafe nicht weideten, 
darum, ihr Hirten, hört des HERRN Wort!

So spricht Gott der HERR: Siehe, ich will an die Hirten und will meine Herde von ihren Händen fordern; ich will ein Ende damit machen, dass sie Hirten sind, und sie sollen sich nicht mehr selbst weiden. Ich will meine Schafe erretten aus ihrem Rachen, dass sie sie nicht mehr fressen sollen. 
Denn so spricht Gott der HERR: Siehe, ich will mich meiner Herde selbst annehmen und sie suchen. 
Wie ein Hirte seine Schafe sucht, wenn sie von seiner Herde verirrt sind, so will ich meine Schafe suchen und will sie erretten von allen Orten, wohin sie zerstreut waren zur Zeit, als es trüb und finster war. 
Ich will sie aus allen Völkern herausführen und aus allen Ländern sammeln und will sie in ihr Land bringen und will sie weiden auf den Bergen Israels, in den Tälern und an allen Plätzen des Landes. 
Ich will sie auf die beste Weide führen, und auf den hohen Bergen in Israel sollen ihre Auen sein; da werden sie auf guten Auen lagern und fette Weide haben auf den Bergen Israels. 
Ich selbst will meine Schafe weiden, und ich will sie lagern lassen, spricht Gott der HERR. 
Ich will das Verlorene wieder suchen und das Verirrte zurückbringen und das Verwundete verbinden und das Schwache stärken und, was fett und stark ist, behüten; ich will sie weiden, wie es recht ist. 

Ja, ihr sollt meine Herde sein, die Herde meiner Weide, und ich will euer Gott sein, spricht Gott der HERR.

Hesekiel (Ezechiel) 34, 1-16. 31



Liebe Gemeinde,

die Hirten, die durch den Propheten, aber von Gott angesprochen werden, das sind keine Pastoren. Obwohl das Wort im Lateinischen und auch im Spanischen dasselbe ist: Pastores – die Hirten. Hier geht's aber um die Politiker. Die Hirten des Volkes, das sind im Sprachgebrauch des Alten Orients die politischen Führer. Und das macht es ausnahmsweise mal angenehm und einfach, sich den Predigttext anzueignen. Statt etwa die Pastoren-Kritik auf mich beziehen zu müssen, kann ich einstimmen in die Politikerschelte.

Das wirft Gott den Politikern vor: Sie weiden sich selber und nicht die Herde. Mit anderen Worten: Sie kümmern sich in erster Linie um ihre eigene Versorgung und die ihrer Angehörigen, sichern sich Stellen, Pfründe und Pensionen, während das Volk dafür zu zahlen hat. Kranke und Schwache, um die sich die Politik kümmern sollte, bleiben auf der Strecke. Und die Starken, die Leistungsträger werden erst recht zur Kasse gebeten. Geistig-moralische Orientierung ist von solchen Politikern nicht zu erwarten. Führung im Sinne von klaren Richtungsvorgaben und nachvollziehbaren Entscheidungen findet nicht statt.

So ungefähr dürfte man die alten Worte in neue Sprache übersetzen. Dann klingen sie sehr aktuell. Es würde sicher auch euch leicht fallen, das Versagen der Politik mit aktuellen Beispielen zu illustrieren. Und weil ihr das selber könnt, brauche ich es nicht zu tun.

Denn welche Politiker sollten es denn sein, auf die wir gerade schimpfen wollen? – Meistens sind es die deutschen. Dabei frage ich mich hier gelegentlich. Müsste ich mir nicht viel mehr um spanische und kanarische Politik Gedanken machen? – Und wenn ich anfange das zu tun, wenn ich mich unterhalte mit Leuten, die hier leben und arbeiten, dann drängt sich mir schnell der Eindruck auf: So schlecht sind wir Deutschen mit unseren Politikern vielleicht gar nicht mal dran.

Und wenn ich erst an manche selbstherrliche Despoten denke, vielleicht gerade an die, gegen die sich jetzt ihr Volk erhebt – Gaddafi, Assad ... – und die nicht davor zurückscheuen ihr Volk, ihre Herde, zusammenzuschießen, dann komme ich doch zu dem Schluss: Manches Schimpfen mag berechtigt sein, aber eigentlich geht's uns noch gut. Auch mit unseren Politikern.

… Mir gehen die Pastoren nicht aus dem Kopf. Sind wir vielleicht doch angesprochen? Sind wir nicht doch in ähnlicher Verantwortung wie Politiker?

Mein Reich ist nicht von dieser Welt, hat Jesus gesagt. Darum sind politische Führung und geistliche Leitung zweierlei Paar Schuhe. Hirten dort, Hirten hier.

Schlimm war in der Geschichte die Vermischung von beiden: Päpste und Bischöfe mit politischer Macht. Auf sie hat oft genug die Beschreibung beim Propheten Ezechiel zugetroffen. Die Reformation war auch ein Protest gegen die politische Macht der Papstkirche.

In der Folge wurde es umgekehrt: Weltliche Fürsten wurden zu Kirchenführern. Der Landesherr bestimmte auch in religiösen Fragen. Das vielzitierte Bündnis von Thron und Altar nahm seinen Lauf.

Inzwischen sind Staat und Kirche wieder getrennt – weitgehend. Mein Reich ist nicht von dieser Welt. Kirche macht keine Politik. Politik mischt sich nicht in Glaubensfragen. So sollte es sein. So ist es nicht wirklich.

Wie auch immer: Auch im geistlichen Bereich, auch im Reich Gottes gibt es Hirt und Herde – Pastoren und ihre Schäfchen. Und die Frage ist berechtigt: Ist die Herde für den Hirten da – also Gemeinde, um den Pastor zu beschäftigen und vor allem zu ernähren – oder ist der Hirte für die Herde da?

Wenn wir von Freunden und Verwandten aus Deutschland gefragt werden, wie es hier so ist, dann erzählen wir gerne, wie gut es uns geht. – Aber eigentlich ist das ja nicht unsere Aufgabe: es uns hier gut gehen zu lassen. Also müssten wir viel eher davon erzählen, wie es euch geht – unseren Schäfchen.

Unser Predigtwort sagt ganz gut, was pastorale Aufgaben sind – Aufgaben eben nicht nur für Politiker, sondern gerade auch für Pfarrer:

  • Schwache stärken. Ich meine im geistlichen Bereich heißt das vor allem Stärkung im Glauben, Stärkung mit dem Wort.
  • Kranke heilen und Verwundete verbinden. Wir sind zwar keine Ärzte, aber wir sind Seelsorger. Und wir können und sollen auch mit unseren Mitteln für Kranke da sein – also mit Gebet und Segen.
  • Verlorene suchen und Verirrte zurückbringen. Das Bild des Guten Hirten ist für mich immer das, wo er sich das verlorene Schäflein auf die Schulter legt und es zurück zur Herde bringt. (In der Kirche meiner Kindheit und Jugend war das so auf einem Glasfenster zu sehen.) Also die, die sich von uns getrennt haben, die nicht so richtig mehr zu uns gehören, suchen und zurückbringen.
  • Starken behüten und fördern. Diese Aussage finde ich besonders wichtig. Nicht nur die Schwachen brauchen einen Pastor, sondern auch die Starken. Wenn ihre Kraft, ihre positive Ausstrahlung den anderen zugute kommen soll, dann muss man sie auch fördern und ihnen Anerkennung geben.

Und bei all diesen Aussagen zum Schafe-Hüten ist mir eines besonders aufgefallen: Schafe hüten heißt nicht, die Herde als ganze, als große graue Masse anzusehen, der man vielleicht nur vornweg laufen muss und sie kommt nach, der man vielleicht nur genug zu Fressen vorsetzen muss und schon werden alle satt. Schafe hüten heißt offensichtlich: Jedes Schaf ist anders. Das eine ist schwach, das andere ist stark. Das eine ist verletzt, das andere gesund. Das eine ist schwarz, das andere weiß. Das eine trabt immer brav mit der Herde mit, das andere geht lieber eigene Wege. Und so braucht jedes einzelne Schaf seine besondere Aufmerksamkeit.

Ich glaube, ich habe hier für mich ganz schön viel durchzubuchstabieren, wenn ich ein einigermaßen guter Hirte, ein guter Pastor sein will.

Mit den guten Hirten war das immer so eine Sache. Gute Politiker und gute Pastoren sind rar. Das muss man wissen. Schon daran, dass so ein Prophetenwort zu jeder Zeit aktuell klingt, schon daran merken wir es: Die schlechten Hirten sind der Normalfall.

Oft genug haben wir die Nase voll von schlechten Hirten. In unserem Predigtwort, diesem Prophetenwort Ezechiels, da sagt Gott: Ich habe die Nase voll von euren schlechten Hirten, von euch schlechten Hirten! Darum, sagt er, will ich, ich selber, euer Hirte sein: Was sie nicht auf die Reihe bringen, das will ich tun: Verlorene suchen, Verirrte zurückbringen, Verwundete verbinden, Schwache stärken, starke behüten – ich will sie hüten, wie es gut ist
.
Menschen, die Gott vertraut haben, haben zu allen Zeiten ihre Hoffnung nicht auf Politiker gesetzt, sondern auf Gott. Sie haben ihren Glauben nicht von Pastoren abhängig gemacht, sondern sich Gott anvertraut: Der Herr ist mein Hirte. Gott selber.

Und: Der Herr ist mein Hirte. Er weiß, wie ich bin, was ich brauche, was mir gut tut.
Er enttäuscht mein Vertrauen nicht.

Jesus Christus spricht: Ich bin der gute Hirte. Meine Schafe hören meine Stimme und sie folgen mir, und ich gebe ihnen das ewige Leben.