Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer,
“Sorge dich nicht – lebe!” - So hieß vor vielen Jahren mal ein Bestseller, der vor noch viel mehr Jahren in Amerika geschrieben worden war. Ein Bestseller war das wohl deshalb, weil in uns Menschen diese Sehnsucht da ist nach einem sorglosen Leben. Das wünschen wir uns doch: genug Geld auf der hohen Kante, genug Wohlstand für jeden Tag, Gesundheit bis ins hohe Alter, Arbeit bis zur Rente, aber nicht zu viel, und Spaß machen soll sie auch noch, wohl geratene und erfolgreiche Kinder. Und wenn das alles beisammen ist, dann, so sollte man denken, dann können wir sorglos leben.
Leider ist ein solcher Zustand die absolute Ausnahme. Und selbst wenn alles so perfekt ist, gibt es doch keinerlei Garantie, dass es so bleibt. Geldvermögen sind heute vielleicht schon gefährdet, mit der Gesundheit kann es schnell vorbei sein, und Krisen und Katastrophen in der Familie kommen schneller, als man denkt.
“Sorge dich nicht – lebe!” – das war die Aufforderung, sorglos zu leben, auch wenn es genug Gründe zur Sorge gäbe.
“Sorge dich nicht – lebe!” – Eigentlich stammt diese Idee aus der Bergpredigt Jesu.
“Sorgt euch nicht um Morgen”, sagt Jesus. “Sorgt euch nicht um Nahrung und Kleidung. Sorgt euch nicht um die Dinge, die ihr zum Leben braucht. Verlasst euch drauf: Gott sorgt für euch.” Und dann spricht er von der Sorglosigkeit der Vögel, die doch ihre Nahrung finden, und von der Schönheit der Lilien, die sich doch nicht um ihre Vergänglichkeit sorgen.
Wir tun uns mit solcher Sorglosigkeit schwer. Denn Sorglosigkeit, das klingt schon fast nach Verantwortungslosigkeit. Wir müssen uns doch kümmern, wir müssen uns doch Gedanken machen um morgen. Wir können doch nicht wie die Vögel in den Tag hinein leben.
Sicher, das können wir nicht. Das sollen wir auch nicht. Aber wir sollen uns auch nicht selber den Kopf und das Herz zermartern um Dinge, die wir nicht ändern können. Es kommt, wie es kommen soll, ob wir uns nun sorgen oder nicht. In diesem Wissen kann auch ein ganzes Stück Gottvertrauen liegen: Es kommt letztlich nicht anders, als Gott es will.
Übrigens: Es ist doch interessant, dass wir sagen: “Ich mache mir Sorgen.” Die Sorgen kommen nicht einfach zu uns; wir machen sie uns selber. Aber niemand zwingt uns dazu.
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