Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer,
Ein feste Burg ist unser Gott, ein gute Wehr und Waffen. Das ist Luthers trutzig-protestantisches Lied, mit dem er gegen die Bedrohung des Evangeliums durch die Feinde der Reformation ansingt. Hinter den irdischen Feinden – dem römischen Papsttum und seinen weltlichen Anhängern ebenso wie den sektiererischen Gruppen wie Wiedertäufern und aufständischen Bauern – sieht er den Teufel als finstere Geistesmacht am Werk, die das Wort Gottes unterdrücken und behindern will. Mehr noch als gegen die irdischen Feinde vertraut er gegen diesen altbösen Feind auf die schützende Macht Gottes.
Dass Gott eine schützende Burg ist, auch dieses Bild stammt aus der Bibel. Nur hatte Martin Luther zu seiner Zeit ganz andere, viel mächtigere und eindrücklichere Burgen vor Augen, als es sie im alten Israel gab. Wer durch die thüringisch-mitteldeutschen Lande fährt, trifft auf viele solche mittelalterlichen Burgen: eindrückliche Wohn- und Verteidigungsanlagen an exponierten Orten errichtet, um Land und Handelswege zu schützen, aber auch um militärische Macht zu konzentrieren und zu demonstrieren.
Luther selber hatte den Schutz einer solchen Burg erfahren, als er von Freunden entführt unter fremder Identität auf der Wartburg lebte. Wie wir wissen, hat er dort das Neue Testament übersetzt. Gegen wirkliche oder vermeintliche Angriffe des Teufels war er dort, wie wir auch wissen, nicht besser geschützt als anderswo.
Aber für ihn war dieses Bild ganz wichtig: Zuflucht nehmen zu können zu Gott, bei dem er sich geschützt und bewahrt wusste. Letztlich war sich Luther sicher, dass ihm der Teufel nicht wirklich etwas tun konnte. Er stand ja unter Gottes Schutz. Gott selber war ihm die eigentliche Burg.
Auch wir kennen Situationen, in denen wir innere Burgmauern um uns herum brauchen, weil uns Menschen und Situationen, ja vielleicht auch der Teufel zu schaffen machen. Unser Innerstes muss gegen diese Angriffe bewahrt und geschützt werden. Solchen Schutz können wir bei Gott finden. Ein feste Burg ist unser Gott.
Die andachten entsprechen meinem konsumverhalten, zeitnah und bestens verständlich dargestellt.
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dm