Montag, 3. September 2012

Zündfunke (Rundfunkandacht) am Montag, dem 03.09.2012

Guten Morgen, liebe Hörerinnnen und Hörer,

vor einigen Wochen habe ich an dieser Stelle darüber gesprochen, wie wir eigentlich Gott nennen. Er hat viele Namen, weil er uns auf so vielfältige Weise begegnet. Er ist immer noch etwas mehr, etwas größer, etwas vollkommener, als wir uns vorstellen können. Und darum reichen unsere Ausdrucksmöglichkeiten eigentlich gar nicht, um ihn angemessen zu benennen. Uns bleibt nur die Vielfalt der Namen, der Bilder und Vergleiche für Gott.


Immer wieder wird Gott das Licht genannt. Der HERR ist mein Licht und mein Heil (Psalm 27, 1), heißt es zum Beispiel. An einer Stelle wird Gott mit der größten Lichtquelle gleichgesetzt, die wir haben, mit der Sonne: Gott der HERR ist Sonne und Schild (Psalm 84, 12).


Vielleicht denken wir dabei auch daran, dass es in vielen alten Religionen, bei den Babyloniern, bei den Ägyptern, bei den Römern umgekehrt war: Da wurde nicht Gott mit der Sonne gleichgesetzt, sondern die Sonne mit Gott. Die sichtbare Sonnenscheibe galt als Gottheit. Sie brachte Licht, Wärme, Fruchtbarkeit. Und das ist ja auch alles richtig. Dass wir leben und existieren, verdanken wir der Sonne, unserem Zentralgestirn. Heute weiß man viel besser als in jenen alten Zeiten, was für Unmengen an Energie sie ins Weltall hinausstrahlt und für wie viele Jahrmilliarden ihr Energiepotenzial noch reichen wird. Aber man weiß natürlich auch viel besser, dass sie kein Gott ist. Sie ist ein großartiges, beeindruckendes Geschöpf Gottes.


Und sie ist ein Bild, ein Gleichnis dafür, wie Gott selber ist:


Die Sonne spendet Energie und Leben. Aber im Grunde verdanken wir unser Leben Gott.


Die Sonne ist 150 Millionen Kilometer von der Erde entfernt, und doch erreicht sie uns und macht es hell und warm. Gott ist gleichsam unendlich weit entfernt von uns, und doch erreicht er unsere Herzen und macht sie hell und warm.

Die Sonne ist nicht immer zu sehen. Manchmal versteckt sie sich hinter Wolken, und doch ist ihr Licht noch da. Täglich geht sie unter und wir sitzen auf der kalten, dunklen, sonnenabgewandten Seite der Erde. Aber sie geht auch jeden Morgen wieder auf, zuverlässig. Auch das ist ein Gleichnis für Gott: Wir können ihn nicht immer wahrnehmen. Es gibt Zeiten des Dunkels, des Schattens, der Gottesfinsternis. Aber sein Licht und seine Wärme werden gewiss immer wieder über uns aufgehen.


Wenn Sie heute morgen die Sonne wieder begrüßen, dann denken Sie doch auch daran, dass genau so wie die Sonne heute auch Gott für Sie da sein wird.

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