Guten Morgen, liebe Hörer,
Sonntag ist ein guter Tag; da haben die Kirchen geöffnet. Leider nicht so sehr lange. Aber wir haben ausschlaffreundliche Gottesdienstzeiten: die Evangelische Kirche im Süden hat 12 Uhr Gottesdienst und die im Norden sogar erst 17 Uhr. Und viel länger als eine Stunde dauern unsere Gottesdienste auch nicht.
Tja, wir haben unsere Aufenthalte im Haus des Herrn schon ziemlich eng begrenzt. Zwischen all der Arbeit und all der Freizeit gibt’s auch noch eine Stunde Kirche in der Woche. Allerdings: Wer geht da schon jede Woche hin? – Ich, ja. Aber ich muss ja auch. – Nein, es würde mir auch was fehlen, wenn ich am Sonntag keinen Gottesdienst hätte. Auch wenn ich Urlaub habe, versuche ich, am Sonntag möglichst irgendwo in die Kirche zu gehen.
In der Bibel begegnet uns eine Sehnsucht nach dem Gotteshaus, die uns allerdings dann doch ziemlich fremd ist. Da möchte einer am liebsten in Gottes Haus wohnen. Also gar nicht nach Hause gehen, sondern immer in Gottes Nähe sein, singen, beten, Gast sein an seinem Tisch.
Auch der Psalm 23 endet mit dieser merkwürdigen Aussage: Ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar.
Nun, wir ahnen, dass damit noch etwas anderes gemeint sein muss, als ein endloser Aufenthalt in einer Kirche. Da ist wohl Gottes ewiges Haus gemeint, Gottes Himmel.
Aber auch damit tun wir uns schwer: Die meisten von uns wollen da noch nicht hin, in den Himmel, in Gottes ewiges Haus – weil es doch hier auf der Erde schon so himmlisch schön ist, dass wir uns was Besseres gar nicht vorstellen können.
Aber eigentlich wäre es schon nicht schlecht, sich schon mal darauf einzustellen, dass wir hier nicht für immer zu Hause sind. Unser Leben hat ein Ziel bei Gott. Dorthin führen unsere Lebensstraßen – durch Höhen und Tiefen, mit Rastplätzen am frischen Wasser, geführt von Jesus Christus, dem Guten Hirten. Daran wollte ich in den letzten Tagen gerne erinnern.
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