Guten Morgen, liebe Hörer,
für viele Christen wie Nichtchristen heißt das wichtigste der Zehn Gebote: Du sollst nicht töten. Ehrfurcht vor dem Leben, wie Albert Schweitzer es genannt hat, steht ganz oben auf unserer Werteskala. Deshalb lehnen viele auch den Einsatz von Waffengewalt grundsätzlich ab. Logisch: Wenn es keine Waffen gibt, wird keiner dadurch getötet. Stell dir vor, es ist Krieg, und keiner geht hin!, hieß ein Slogan der Friedensbewegung.
Das Problem dabei ist: Wenn die Gutwilligen und Friedfertigen nicht hingehen, haben die Böswilligen und Gewalttätigen um so leichteres Spiel. Terroristen, Fanatiker, Mafiosi und Diktatoren lassen sich nicht durch Friedensappelle und Friedensgebete beeindrucken; wohl aber durch die Androhung und notfalls Ausübung von Waffengewalt.
Aber ist das christlich, wo Gott doch sagt: Du sollst nicht töten! und Jesus lehrt, die Feinde zu lieben und die andere Backe hinzuhalten?
Martin Luther hat das einmal mit einem einprägsamen Bild erklärt:
Ein ganzes Land oder die Welt mit dem Evangelium zu regieren sich unterfangen, das ist … ebenso, als wenn ein Hirt in einen Stall Wölfe, Löwen, Adler, Schafe zusammentäte und ein jegliches frei neben dem andern laufen ließe und sagte: Da weidet und seid rechtschaffen und friedlich untereinander, der Stall steht offen, Weide habt ihr genug, Hunde und Keulen braucht ihr nicht zu fürchten. Hier würden die Schafe wohl Frieden halten und sich friedlich so weiden und regieren lassen, aber sie würden nicht lange leben, noch würde ein Tier vor dem andern bleiben.
Ein ganzes Land oder die Welt mit dem Evangelium zu regieren sich unterfangen, das ist … ebenso, als wenn ein Hirt in einen Stall Wölfe, Löwen, Adler, Schafe zusammentäte und ein jegliches frei neben dem andern laufen ließe und sagte: Da weidet und seid rechtschaffen und friedlich untereinander, der Stall steht offen, Weide habt ihr genug, Hunde und Keulen braucht ihr nicht zu fürchten. Hier würden die Schafe wohl Frieden halten und sich friedlich so weiden und regieren lassen, aber sie würden nicht lange leben, noch würde ein Tier vor dem andern bleiben.
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