Guten Morgen, liebe Hörer,
was fällt Ihnen ein, wenn Sie das Wort Öl hören? Das Öl im Getriebe Ihres Autos? Dieselöl? Erdöl? – Erdöl und die daraus hergestellten Produkte sind Treibstoff und Schmiermittel für unsere ganze technische Zivilisation. Ohne Öl geht gar nichts.
Oder denken Sie bei Öl doch eher an die Küche? An Olivenöl, mit dem Sie viele Gerichte zubereiten, oder an Sonnenblumenöl, das einen weniger intensiven Eigengeschmack hat; im Erzgebirge, wo ich einige Jahre Pfarrer war, ist auch Leinöl sehr beliebt. Öl als pflanzliches Fett ist aus der modernen Küche nicht wegzudenken und hier im Süden schon gar nicht.
Vielleicht fallen Ihnen aber auch Duftöle ein, deren Wohlgeruch man in der Wohnung verströmen lassen oder anderweitig inhalieren kann, damit der Duft das Wohlbefinden erhöht oder sogar heilend wirkt.
Wenn in der Bibel von Öl die Rede ist, dann ist sehr häufig Salböl gemeint: eine Zubereitung aus Olivenöl und bestimmten Duftstoffen wie Myrrhe, Zimt und ein paar anderen. Solches Öl hatte etwas von den heutigen Duftölen und wurde auch als Parfüm verwendet. Einen besonderen Gast ehrte man, indem man ihm ein wenig solch kostbaren Öls aufs Haupt träufelte. Eine spezielle Ölmischung war der sakralen Salbung vorbehalten. Heilige Gegenstände wurden gesalbt, Priester, Könige und Prophten durch Salbung in ihr Amt eingeführt.
In der katholischen Kirche gibt es bis heute bestimmte Salbungsrituale, am bekanntesten das Sakrament der Krankensalbung. Ich finde es manchmal schade, dass wir Evangelischen solche wohltuenden und heilsamen Rituale aufgegeben haben. Immerhin, da und dort leben sie wieder auf. In Einzelfällen habe ich als evangelischer Pfarrer auch schon Kranke mit Öl gesalbt. Freilicht mit viel Unsicherheit: Wie macht man das? Was bewirkt das? Und welches Öl soll ich eigentlich verwenden?
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