Guten Morgen, liebe Hörer,
in hunderten von Kirchen in Deutschland und der weiten Welt finden sich Altarbilder und Glasfenster, die Jesus Christus als den Guten Hirten zeigen. Er trägt ein Lamm über seine Schultern gelegt, hat einen großen Hirtenstab dabei und weitere Schafe begleiten ihn. Ich hatte auch eine Kinderbibel, die hieß „Der gute Hirte“; und auch darauf war das Bild eines Hirten inmitten einer Schafherde mit einem Lamm auf seinen Schultern. Bestimmt haben auch Sie irgendwann irgendwo so eine Darstellung schon gesehen. Noch bevor es in der frühen christlichen Kirche Bilder von Jesus selbst gab, hat man ihn im Bild des Guten Hirten dargestellt.
Gestern, am zweiten Sonntag nach Ostern, haben wir in den evangelischen Kirchen den Sonntag des Guten Hirten begangen. Es wurde das Bibelwort gelesen, in dem Jesus sagt: Ich bin der gute Hirte, und es wurde der 23. Psalm gebetet, der mit den Worten beginnt: Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Generationen von Konfirmanden haben diesen Psalm auswendig lernen müssen. Mancher kann ihn heute noch auswendig sprechen – beten. Manchem war es in Not und Angst eine große Hilfe, diese Worte beten zu können: Der Herr ist mein Hirte.
In dieser Woche möchte ich mit ihnen den Bildern dieses Psalms folgen. Es sind Urbilder des Lebens, des guten Lebens.
Und das Bild vom Guten Hirten ist ein Urbild des Gottvertrauens:
Da ist einer, der mich durchs Leben führt.
Da ist einer, der mich versorgt mit dem, was ich zum Leben brauche.
Da ist einer, der sich für mich einsetzt.
Da ist einer, der mich sogar trägt, wenn ich nicht mehr weiter kann.
Da ist einer, der mich nach Hause bringt.
Mancher meint heute, die Religion und insbesondere der christliche Glaube würde uns Menschen zu dummen Schafen machen. Aber das ist es nicht, worauf das Bild vom Guten Hirten abzielt. Der christliche Glaube macht uns zu Menschen, die im Vertrauen leben können – in dem Vertrauen, dass sie behütet sind und gut aufgehoben bei Gott – im Leben und im Sterben.
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