Guten Morgen, liebe Hörer,
90 km wollte eine ältere Dame in Belgien nach Brüssel zum Bahnhof fahren, nach 1200 km bemerkte sie, dass sie in Zagreb, in Kroatien, angekommen war. Angeblich hatte ihr Navi sie falsch geleitet. Diese merkwürdige Geschichte ging vor ein paar Monaten durch die Medien. So ist das in einem grenzenlosen Europa. Niemand hält dich auf, wenn du in die falsche Richtung unterwegs bist und dein Navi spinnt und du selber hast vielleicht auch schon einen an der Waffel.
Eigentlich sollte das mit einem Navi ja ganz gut funktionieren. Sie kennen ja die freundliche Stimme – bei uns heißt sie übrigens Susi – Sie kennen also die freundliche Stimme von Susi: „Bitte wenden! Bitte wenden!“ Und wenn Sie sich den Anweisungen Ihrer Susi hartnäckig widersetzen, dann heißt es halt: „Neuberechung im Gang.“ Irgendwann werden Sie schon ankommen. Als wir vor ein paar Jahren im Urlaub in Südfrankreich unterwegs waren, haben wir auf diese Weise Straßen, Ortschafren und Gegenden kennen gelernt, die uns völlig verborgen geblieben wären, wenn wir nach einer herkömmlichen Straßenkarte gefahren wären.
Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen, heißt es im 23. Psalm von Gott, dem Guten Hirten. Man könnte sagen: Gott ist wie ein Navi. Er sagt uns, wo’s lang geht; wenn wir falsch sind, ruft er auch mal „Bitte wenden!“, und wenn wir auf unserem Lebensweg an der falschen Stelle abgebogen sind, dann sagt er „Neuberechnung im Gang“, und auch von dort aus wird es dann einen Weg geben – wenn auch vielleicht einen Umweg –, der uns ans Ziel bringt.
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