Guten Morgen, liebe Hörer,
da sitzt einer im Gefängnis und schreibt einen Brief.
Und in dem Brief immer wieder die Worte: „Ich freue mich.“
Und an die Briefempfänger dasselbe: „Freut euch!“
Wie das?
Steht seine Entlassung aus der Gefangenschaft bevor?
Nein, davon kann keine Rede sein.
Es ist ja erst die Untersuchungshaft, und ob das Verfahren gut für ihn ausgehen wird, ist noch lange nicht ausgemacht.
Gesundheitlich angeschlagen ist er außerdem.
Er weiß nicht mal, ob er die Haft überleben wird.
Und trotzdem: „Ich freue mich!“
Und: „Ihr sollt euch mit mir freuen!“
– Ein bisschen verrückt!
Dieser verrückte fröhliche Gefangene heißt Paulus.
Bekannt als Apostel von Jesus.
Jahre-, jahrzehntelang ist er durch die halbe Welt gezogen und hat den Menschen von Jesus erzählt.
Hat alle möglichen Strapazen auf sich genommen.
Sie haben ihn aus der Stadt gejagt,
ausgespeitscht,
gesteinigt, was er nur knapp überlebte,
und im Gefängnis sitzt er auch nicht zum ersten Mal.
Immerhin hat er einige beeindruckt, zum Glauben an Jesus bekehrt und an einigen Orten christliche Gemeinden gegründet.
Man könnte meinen, er ist erleichtert, dass er jetzt im Gefängnis ein wenig Ruhe gefunden hat von den Strapazen, Zeit zum Nachdenken und Zeit zum Briefeschreiben.
„Ich freue mich!“, sagt er, weil er zurückblickt auf das, was er erreicht hat, bzw. – so will er das lieber verstehen – was Gottes Gnade durch ihn erreicht hat.
„Ich freue mich!“, sagt er auch, weil er sich auf den Himmel freut.
Ja, er ist ein bisschen lebensmüde.
Aber fröhlich lebensmüde, weil er weiß:
Vieles war gut, und das Beste kommt noch.
„Freut euch!“, schreibt er an seine Freunde.
Denn mit Jesus Christus kann eigentlich immer nur alles gut werden, egal, wie schlimm es jetzt auch aussieht.
So eine fröhliche Gelassenheit wünsche ich mir manchmal.
Wir Christen müssten das eigentlich wissen:
Egal, wie schlimm es auch sein mag, mit Jesus Christus an der Seite wird alles gut werden.
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