Guten Morgen, liebe Hörer,
einmal kam Jesus in ein Dorf, und eine Frau, Marta, lud ihn zu sich zum Essen ein.
Sie lebte zusammen mit ihrer Schwester Maria.
Und während Marta geschäftig hin- und herrannte, Jesus und seinen Jüngern etwas zu trinken hinstellte, die Vorspeisen servierte und den Hauptgang vorbereitete, saß Maria bei den Gästen und hörte Jesus zu.
Marta wendete sich ärgerlich an Jesus:
„Findest du das ok, dass mich meine Schwester die ganze Arbeit allein machen lässt? Sag ihr, dass sie mir helfen soll!“
Jesus antwortete:
„Marta, Marta, du machst dir echt viel Arbeit.
Wirklich wichtig ist was anderes.
Maria hat sich für das Bessere entschieden.
Nimm ihr das nicht weg!“
Maria und Jesus stellen hier ziemlich viel in Frage von dem, was selbstverständlich war und ist:
Nicht nur dass die Frau an den Herd gehört.
Sie stellen auch die Gastfreundschaft in Frage, die es gebietet, sich Mühe und Arbeit zu machen für seine Gäste, um ihnen was Gutes vorzusetzen.
Und sie stellen die Solidarität und Hilfe in Frage, die zwischen den beiden Schwestern selbstverständlich sein sollte.
Die eine genießt die Gespräche mit Jesus, den sie anhimmelt, während die andere die ganze Arbeit allein macht und sich dann noch die Sprüche von Jesus anhören muss, dass Maria die bessere Entscheidung getroffen hat.
Aber die Frage ist berechtigt:
Was ist wirklich wichtig?
Sich viel Arbeit machen, wenn Gäste kommen, perfekt kochen und servieren
Oder Zeit füreinander haben, miteinander reden, zuhören, was der andere sagt?
Oder ist es wirklich so toll, wenn die Frau des Hauses die ganze Zeit in der Küche steht?
Manchmal ist weniger mehr.
Und manchmal ist es gut, die Arbeit Arbeit sein zu lassen und einander zuzuhören.
Und dabei vielleicht sogar Augenblicke zu erleben, in denen Gott nahe ist.
Maria hat das wohl gespürt, und das war ihr wichtig.
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