Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer,
gestern habe ich von Gottes Händen gesprochen. Vor allem davon, dass seine Hände uns festhalten und auffangen.
Auch heute spricht die Herrnhuter Losung von Gottes Händen, genauer gesagt von einer seiner Hände: Man singt mit Freuden vom Sieg in den Hütten der Gerechten: Die Rechte des HERRN ist erhöht; die Rechte des HERRN behält den Sieg. (Psalm 118,15.16)
Hier stelle ich mir vor, wie die Hand eines Siegers, vielleicht zur Faust geballt, triumphierend in den Himmel gereckt wird: Die Rechte des HERRN ist erhöht.
Und ich stelle mir vor, wie diese seine rechte Hand gegen seine Feinde gekämpft und gesiegt hat: Die Rechte des HERR behält den Sieg.
Wir haben so viel von dem sanften, zärtlichen, ja ohnmächtigen Gott gehört in den letzten Jahrzehnten. Wir haben Gott “Mutter” und “Freundin” genannt. In der Bibel begegnen wir einem starken, kämpferischen, männlichen, triumphierenden Gott.
Es ist doch ja kein andrer nicht, der für uns könnte streiten. Diese Liedzeile (EG 421) fällt mir ein. Das ist der Gott mit dem starken Arm, der für uns kämpft und streitet, dass der böse Feind keine Macht an uns finde (Luthers Morgen- und Abendsegen).
Der mächtige Gott – wie der Held auf einem Kinoplakat, der gerade wieder die Welt gerettet hat.
Und das hat er ja auch.
Der Psalmvers von Gottes siegender Rechten hat seinen Platz im Ostergottesdienst. Gott hat den Tod besiegt, Gott hat die Macht der Sünde besiegt, Gott hat den Teufel besiegt – das ist der tiefe Sinn der Auferweckung Jesu an Ostern. Es ist die Kehrseite des Leidens und Sterbens am Karfreitag. Das letzte Wort hat nicht der gekreuzigte Gott, sondern der lebendige, der sieghafte Gott.
Gerade weil er so stark ist, kann ich mich bei ihm auch sicher und geborgen fühlen.
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