Dienstag, 6. November 2012

Zündfunke (Rundfunkandacht) am Dienstag, dem 6. November 2012

Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer,

“Ach, wären wir doch dabeigewesen, als der Herr Jesus auf dieser Erde war und Wunder getan hat: Brot vermehrt, Wasser in Wein verwandelt, übers Wasser gelaufen, Kranke geheilt, sogar Tote auferweckt! Wären wir doch dabeigewesen, als er nach seinem Tod wieder lebendig erschienen ist! Hätten wir diese Wunder doch miterlebt! Dann, ja dann, könnten wir viel leichter glauben.” So denken Menschen immer wieder. Menschen, die sich schwer tun mit solchen Wundern, die im normalen Leben offenbar nie vorkommen. Warum durften – wenn es denn stimmt – andere in der Vergangenheit solche Wunderzeichen erleben, und wir nicht?


Dieses Problem ist nicht neu. Es ist genau genommen so alt, dass es schon in der Bibel selber vorkommt. Gott, wir haben mit unsern Ohren gehört, unsre Väter haben’s uns erzählt, was du getan hast zu ihren Zeiten, in alten Tagen (Psalm 44,2). – So heißt es heute in der Herrnhuter Losung. Da gab es also schon vor dreitausend Jahren Leute, die Gottes Wunder nur aus alten Erzählungen kannten. “Ja, damals hat Gott Großes getan”, sagten sie, “aber heute? Was tut Gott heute?”


Ich überlege, ob das wirklich so stimmt.


Vielleicht ist es ja so, dass die ganz großen Wunder nicht so häufig sind. Wenn wir in der Bibel lesen, dann scheinen sie geradezu haufenweise aufzutreten. Wenn man aber bedenkt, dass die Bibel von einem jahrtausendelangen Zeitraum erzählt, gab es auch lange Zeiten und viele Orte, an denen spektakuläre Wunder ausblieben.

Sicher ist es auch so, dass im irdischen Leben Jesu sich besonders viele Wunder konzentrieren. Denn er ist ja selber Gottes Wunder. Jetzt aber verteilen sich seine Wunder über die ganze Welt.


Und schließlich ist es wohl auch so, dass uns die fernen, vergangenen Wunder immer größer erscheinen als die, die wir ganz nahe bei uns erleben.


Ja, es geschehen Wunder, auch heute unter uns: Das Wunder zum Beispiel, dass ein Mensch sein Leben ändert, so wie ich es gestern erzählt habe. Und das war ja auch zur Zeit Jesu schon das größte Wunder: dass Menschen angefangen haben, Gott zu vertrauen und ihr Leben geändert haben zum Guten. – Nein, eigentlich noch anders: Gott hat ihr Leben verändert zum Guten. Er tut Wunder. Auch heute noch.

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