Guten Morgen, liebe Hörer,
ich bin ein Wunder.
Und Sie auch.
Vielleicht stehen Sie morgens vor dem Spiegel und finden sich gar nicht so wunderbar.
Hier zu viel, dort zu wenig.
Da eine Falte, die gestern garantiert noch nicht da war.
Wieder ein graues Haar – wenn Sie nicht sowieso färben.
Oder wieder ein paar Haare weniger.
Je nach Veranlagung.
Oder Sie lächeln, und ihr Spiegelbild lächelt zurück.
Sie sehen, wie Sie sich bewegen.
Sie sehen, dass da Haare sind
und Haut
und Glieder
und Nase
und Augen.
Und Sie sehen, dass Sie sich sehen:
Ein lebendiger Mensch, der seit Jahren und Jahrzehnten lebt,
dessen Körper – vielleicht mit größeren oder kleineren Abstrichen – funktioniert.
Vielleicht fällt Ihnen ein, was dieser Körper schon alles mitgemacht hat
oder durchgemacht.
Sie staunen, dass dieses Herz in Ihrer Brust pumpt und pumpt und pumpt,
jahraus jahrein,
dass Sie einatmen und ausatmen, ohne darüber nachzudenken.
Dass Sie essen und trinken und ausscheiden, täglich selbstverständlich.
Und Sie denken daran, dass Sie gerade denken,
und dass dafür hinter Ihrer Stirn Milliarden von Neuronen perfekt zusammenspielen.
Wie das alles geht, und was Ihr Körper da tut, das haben Sie noch nie verstanden und werden es nie verstehen.
Aber staunen können Sie, und sich sagen – und, ja, sagen Sie es ruhig einmal laut:
Ich bin ein Wunder!
In Psalm 139 heißt es:
Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin;
wunderbar sind deine Werke, das erkennt meine Seele.
Für die Menschen in biblischen Zeiten – und noch bis vor wenigen Jahren – war das selbstverständlich:
Gott hat mich gemacht.
Ich bin sein Geschöpf.
Heute mögen wir über die Evolution staunen, die so etwas Wunderbares wie den Menschen hervorgebracht hat.
Für mich steht dahinter immer noch Gott.
Und dann ist da noch etwas, was mir keine Evolution erklären kann:
Ich sage Ich.
Ich kenne mich, und weiß von mir.
Und staune über mich
– und über Gott:
Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin.
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