Donnerstag, 23. Oktober 2014

Zündfunke (Rundfunkandacht) am Donnerstag, dem 23. Oktober 2014

Guten Morgen, lieber Hörer,

gestern habe ich vom Anrufen gesprochen, vom Anrufen des Herrn. Ich habe gesagt, dass es mit unserem Beten manchmal so ist, als würden wir auf einen Anrufbeantworter sprechen und nicht genau wissen, ob der überhaupt abgehört wird und der Angerufene auch zurückruft.

Ein altes Thema.

Das heutige Losungswort ist ein Diskussionsbeitrag dazu aus dem Alten Testament. Da sagt einer: Warum willst du mit Gott hadern, weil er  auf Menschenworte nicht Antwort gibt? Denn auf eine Weise redet Gott und auf eine zweite; nur beachtet man’s nicht (Hiob 33,13+14).

Ja, man muss schon drauf achten, ob und wann und wie Gott unsere Anrufe beantwortet. Vielleicht haben wir ja – im übertragenen Sinne – den Klingelton auf Stumm gestellt. Wir brauchen Aufmerksamkeit für Gott, Achtsamkeit.

Denn Gott spricht zu uns höchst selten mit einer lauten Stimme vom Himmel. Oft aber spricht er mit sehr leiser Stimme in unserem Herzen.
Vielleicht in unseren Träumen: Was sagen sie uns?
Vielleicht durch unseren Körper: Unwohlsein und Schmerzen können uns aufmerksam machen, dass in unserem Leben etwas nicht stimmt.
Oder aber – und das geschieht wohl am häufigsten – spricht Gott zu uns durch den Mund von Menschen: Menschen, die für uns zu Boten Gottes werden, zu Engeln. Die müssen das gar nicht wissen, dass sie in diesem Moment Gottes Boten sind; Hauptsache Gott weiß es, und du verstehst seine Botschaft.

Gott redet, nur beachtet man’s nicht. – So ist das wohl oft bei uns. Leider.
Gott redet, und man beachtet es auch. – Wunderbar, wenn das so ist!
Manchmal aber, manchmal ist es auch so, dass Gott tatsächlich schweigt. Nicht redet. Nicht antwortet. Stumm bleibt. Und wir wissen nicht warum. – Das ist die größte Herausforderung für den Glauben.

Ich bin aber überzeugt, dass Gott nicht für immer schweigen wird.

Bleiben wir aufmerksam dafür, wenn er wieder bei uns anruft!

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