Samstag, 14. April 2012

Zündfunke (Rundfunkandacht) am Samstag, dem 14. April 2012

Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer,

es ist dunkel in der Kirche. Nur Kerzen erhellen den Raum. Eine junge Frau, ein junger Mann stehen neben mir am Taufbecken: ... Ich taufe dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.



Zu den eindrücklichsten Erfahrungen meines Dienstes gehören Erwachsenentaufen in der Osternacht. Da sind Menschen, die früher nichts mit Glaube und Kirche am Hut hatten, ins Fragen gekommen über ihr Leben, über Sinn und Ziel, über Woher und Wohin. Da haben sie Kontakt gefunden zur Kirchengemeinde, haben an dieser oder jener Veranstaltung teilgenommen, haben sich in einer Reihe von Gesprächen beim Pfarrer damit bekannt gemacht, was Christen glauben, was es mit der Bibel, ihrer Geschichte und ihren Geschichten auf sich hat und was es mit Jesus Christus auf sich hat, der im christlichen Glauben so wichtig ist. Und dann haben sie Ja gesagt: Ja, wir wollen es selber versuchen mit diesem Glauben, mit diesem Gott, mit diesem Jesus Christus. Auch mit dieser unvollkommenen und manchmal allzu menschlichen Kirche. Und sie haben sich taufen lassen.

Die Kirche hat schon in alten Zeiten in der Osternacht Menschen getauft. Die christliche Taufe steht ja auch in ganz engem Zusammenhang mit Ostern, mit Tod und Auferstehung. In der Bibel heißt es: Durch die Taufe sind wir mit Christus gestorben und sind daher auch mit ihm begraben worden. Weil nun aber Christus durch die unvergleichlich herrliche Macht des Vaters von den Toten auferstanden ist, ist auch unser Leben neu geworden, und das bedeutet: Wir sollen jetzt ein neues Leben führen. (Römer 6, 4)


Tod und Leben werden in der Taufe symbolisiert durch das Wasser. In der Taufliturgie wird daran erinnert: Ohne Wasser gibt es kein Leben, im Wasser aber können Menschen auch untergehen und versinken. So soll im Wasser der Taufe alles untergehen, was uns von Gott trennt, und aus dem Wasser der Taufe soll der neue Mensch auferstehen, der mit Jesus Christus lebt.


Taufen von erwachsenen Menschen, die erst spät mit dem christlichen Glauben in Berührung gekommen sind, sind ein Zeichen dafür, dass der Glaube an den auferstandenen Herrn Jesus Christus unter uns lebendig ist – und dass er selber, Jesus Christus, unter uns lebendig ist.

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