Bergsteiger des Herrn. Gestern habe ich von Mose erzählt, der mehrmals auf den Heiligen Berg Sinai steigen musste, um von Gott die Gebote für die Menschen zu empfangen.
Immer wieder hat es solche Bergsteiger des Herrn gegeben: Leute, die in der Bergeinsamkeit Gott gefunden haben.
Auch Jesus von Nazareth war ein Bergsteiger des Herrn. Wichtige Stationen seines Lebens und Wirkens waren Berge, wenn auch niemals so hohe und bedeutende Berge wie der Sinai. Mose hatte die Gebote vom Berg mitgebracht. Jesus stieg mit seinen Jüngern und vielen Zuhörern auf einen Berg und erklärte dort Gottes Gebote. Sprach davon, dass es Gott nicht nur um das Einhalten von bestimmten Regeln geht, sondern um das Herz der Menschen: Nicht nur nicht töten, sondern niemandem etwas Böses wünschen. Nicht Gleiches mit Gleichem vergelten, sondern dem anderen mehr Gutes geben, als ihm zusteht. Nicht nur die Freunde lieben, sondern auch die Feinde. Und zu Gott Vater sagen, weil er die Menschen von Herzen liebt. Selig sind, die reinen Herzens sind. Das war die berühmte Bergpredigt.
Jesus stieg wieder auf einen Berg, und die drei Freunde, die ihn begleiteten, sahen ihn völlig verändert im Glanz des Gotteslichts und erkannten: So nahe ist uns Gott gekommen in diesem Menschen. Wir können ihn Gottes Sohn nennen.
Nachdem Jesus gestorben war, stiegen sie wieder auf einen Berg, und – da war er, Jesus, sprach mit ihnen, segnete sie und gab ihnen einen Auftrag für die ganze Welt und für alle Zeit: Erzählt den Menschen von mir, macht sie zu meinen Nachfolgern, tauft sie und lehrt sie, was ich euch gelehrt habe! – Das tun wir. Bis auf den heutigen Tag. Und so ist Gott uns nahe. Wir müssen nicht auf Berge steigen, um ihm zu begegnen. Er ist zu uns herabgestiegen und wir können ihn hören und verstehen – wenn wir denn wollen.
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