Guten Morgen, liebe Hörer,
unter den Zehn Geboten gibt es eines, das dazu etwas sagt, was wir mit unseren Worten anstellen. Das Gebot heißt: Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten. Manche vereinfachen es so: Du sollst kein falsches Zeug reden. Also: Du sollst nicht lügen.
Im eigentlichen Sinn geht es darum, was Menschen vor Gericht und vor Behörden aussagen. Wenn ich als Zeuge geladen bin und ich sage die Unwahrheit, weil ich jemanden schützen will oder – schlimmer noch – weil ich jemandem schaden will, dann ist das ein falsches Zeugnis. Das ist auch bei uns strafrechtlich verboten: Für Falschaussagen unter Eid – Meineid – oder auch für uneidliche Falschaussagen vor Gericht kann man bestraft werden.
Es ist gut, dass wir dieses Gebot nicht nur auf diese besondere Situation beschränken, sondern es so verstehen, dass wir überhaupt nicht falsch über unseren Mitmenschen reden sollen. Denn Worte bewirken etwas. Ein böses Gerücht kann die Existenz eines Menschen zerstören, zumindest aber sein Ansehen.
Man kann dieses Gebot sogar noch weiter fassen: Nicht nur nicht falsch reden, sondern nicht schlecht reden. Selbst wenn ich weiß, dass das böse Gerücht stimmt, dann muss ich es nicht weiter verbreiten, denn ich schade dem anderen damit.
Auch bei dem, was wir so über andere erzählen, wäre es oft gut, wir würden es erst durch diese drei Siebe gehen lassen: Ist es wahr? Ist es gut? Ist es notwendig? – Wenn wir diese drei Fragen mit Ja beantworten können, dann mögen wir es getrost erzählen; ansonsten ist es besser, zu schweigen.
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