Guten Morgen liebe Hörer,
Im Anfang war das Wort. So beginnt bekanntlich das Johannesevangelium im Neuen Testament.
Wahrscheinlich hat Johannes an den Anfang der Bibel gedacht, wo vom Anfang der Welt erzählt wird: Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde… und Gott sprach… Zehnmal heißt es in der Schöpfungsgeschichte: Und Gott sprach… – Also: Durch Gottes Wort ist die Welt geworden.
Ich weiß: die gute alte Schöpfungsgeschichte ist für manche geradezu ein Inbegriff dafür, wie dumm und zurückgeblieben die Christen doch sind: Urknall und Evolution haben die naiven Vorstellungen von einem Gott, der in sieben Tagen die Welt erschaffen hat, doch schon lange ersetzt!
Ich sehe das anders: Urknall und Evolution haben unser Wissen von der Entstehung der Welt und des Lebens vorangebracht und ergänzt. Das, was die Bibel uns dazu sagt, können diese wissenschaftlichen Theorien jedoch nicht ersetzen. Denn: Warum gibt es denn überhaupt etwas und nicht nichts? Wie konnte aus toter Materie Leben entstehen? Wie können Lebewesen über sich selber nachdenken und sogar an Gott glauben, den es nach Meinung anderer Lebewesen gar nicht gibt? Und wieso ist die Welt gerade so eingerichtet, dass diese denkenden und glaubenden Wesen so gut in ihr leben können? – Das sind Fragen, die sich wissenschaftlich gar nicht beantworten lassen.
Die Bibel sagt: Weil Gott gesprochen hat. Sein Wort schafft eine Wirklichkeit. Sein Wort schafft Sinn. Sein Wort hat Kraft. Sein Wort ist Tat. – Hinter allem, was ist, steht der, der alles schafft – mit der Kraft seines Wortes. Sein Wort gibt allem seinen Sinn, seine Ordnung, seine Vollkommenheit.
Auf diese Weise könnten, sollten wir das alte Wort der Bibel neu verstehen lernen: nicht als Ersatz für eine wissenschaftliche Welterklärung, sondern als Hinweis auf den, der alles, was ist, ins Leben gerufen hat, auch Sie und mich. Er sagt uns, dass unsere Existenz mehr ist als ein Zufall und eine Laune der Natur. Wir sind von Gott gewollt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen