Guten Morgen, liebe Hörer,
der vorletzte Tag des Jahres ist angebrochen. Die meisten Jahresrückblicke sind schon gesendet.
Ja, das sind die großen Rückblicke auf Politik und Zeitgeschehen. Unser eigener Jahresrückblick sieht meistens ganz anders aus.
Dass Marcel Reich-Ranicki und Nelson Mandela gestorben sind, das mag ja ganz interessant sein. Wirklich berührt haben uns andere Todesfälle in diesem Jahr. Namen, die nie in irgendwelchen Nachrichten aufgetaucht sind und niemals in den Geschichtsbüchern stehen werden. Aber uns waren sie nahe und wichtig, und nun sind sie in diesem Jahr von uns gegangen.
Stürme wie auf den Philippinen sind schrecklich. Solche Katastrophen berühren auch uns – gerade in einer klein gewordenen Welt. Und doch bewegen uns viel mehr andere Stürme, die durch unser Leben gefegt sein mögen: Krisen, Katastrophen, Unfälle in unserem Umfeld. Ehen und Beziehungen, die zerbrochen sind; Pläne, die gescheitert sind; Krankheiten, die uns unsere Grenzen aufgezeigt haben. Jeder wird in seiner näheren oder weiteren Umgebung solche Stürme erlebt haben.
Neuwahlen, Regierungswechsel – die Folgen politischer Entscheidungen berühren uns meistens nicht unmittelbar, auch wenn sie mittelfristig Auswirkungen haben werden auf unser Leben und unsere Lebensqualität. Viel wichtiger, als wer für uns im Bundestag sitzt und Reden hält, ist, wer mit uns am Tisch sitzt, mit wem wir in diesem Jahr geredet haben, Freude und Leid geteilt, gelacht und geweint haben.
Ich möchte Sie einladen, bevor Sie sich morgen in die Silvesterfeiern stürzen, heute so was wie einen persönlichen Jahresrückblick zu halten. Was ist nach diesem Jahr 2013 anders in meinem Leben als es Ende 2012 war? Wer war für mich in diesem Jahr der wichtigste Mensch? Wer hat mir am meisten gegeben, und wer hat mir am meisten abverlangt? Von wem musste ich Abschied nehmen? Und wer ist neu in mein Leben getreten? Und ich selber: Bin ich noch der Alte von vor einem Jahr, oder habe ich mich verändert?
Ich wünsche Ihnen, dass Sie bei Ihrem persönlichen Jahresrückblick auch Gutes entdecken können. Und dass Sie Gott dafür danken können.
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