Guten Morgen, liebe Hörer,
wir leben im Zeitalter der Casting-Shows. Obwohl diese Entwicklung ihren Höhepunkt wahrscheinlich schon überschritten hat. Trotzdem: der Beste zu sein, die Schönste, Topmodel, Suptertalent oder Superstar – das reizt eine ganze Generation.
Vor ein paar Tagen habe ich einen Beitrag in einem Blog gelesen, da meinte die Autorin, früher in ihrer Generation (und das ist auch meine), da hätte man Stars wie die Garbo einfach bewundert. Sie waren unerreichbar und einzigartig und man selber war halt Mittelmaß, und gut. Heute seien die Stars der Maßstab, das Leitbild, nach dem jeder versuchen könnte ein kleiner Star zu werden.
Gewiss: bei all den Castings zeigt sich, dass es eine ganze Menge schöner Menschen gibt, guter Sänger oder talentierter Kleinkünstler. Allein: Wirkliche Topmodels oder Superstars werden in den alljährlichen Shows nicht geboren. Wer erinnert sich noch an die Superstars von vor drei Jahren! Wir erleben eben doch nur gehobenes Mittelmaß.
Das Dumme ist ja, dass so viele genau mit den gleichen Qualitäten Spitze sein wollen: mit ihrem Körper, mit ihrer Stimme, mit ihrem Auftreten. Alle eifern mehr oder weniger den gleichen Idealen nach. Bei der körperlichen Schönheit ist es besonders deutlich. Wer kann schon noch die Topmodels und Misswahl-Prinzessinnen unterscheiden! Die gleichen Gesichter, die gleichen superschlanken Körper, das gleiche Auftreten; und wo es noch nicht stimmt, werden sie von Heidi Klum auf Norm getrimmt.
Am Ende bleibt eben doch nur Mittelmaß. Das Besondere, das Einzigartige eines Menschen geht dort vor die Hunde, wo er alles dafür tut, um die eine bestimmte Norm zu erfüllen, der sie alle nachjagen.
Dabei hat jeder etwas, worin er nicht Mittelmaß ist, sondern wirklich einzigartig. Dein Lachen, deine Phantasie, deine Träume, deine Geschicklichkeit, deine Geduld, dein Mut, dein Wissen auf einem Spezialgebiet, deine Augen, mit denen du die Welt siehst, wie kein anderer – das alles macht dich einzigartig - nicht mittelmäßig.
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