Sonntag, 27. Mai 2012

Zündfunke (Rundfunkandacht) am Sonntag, dem 27. Mai 2012

Einen wunderbaren Sonntagmorgen, liebe Hörerinnen und Hörer,

vor ein paar Wochen habe ich ein paar Leute im Gottesdienst geschockt, als ich die Predigt mit zwei Witzen begann. Die meisten haben gelacht, aber zwei Leute haben mich hinterher angesprochen, weil sie peinlich berührt waren und es unpassend fanden, dass der Pfarrer im Gottesdienst Witze reißt.



Dabei war es kurz nach Ostern, und ich hatte mich auch an die Tradition des Osterlachens erinnert, wonach es in manchen Gegenden früher sogar Brauch war, dass Witze erzählt wurden, um die Leute zum Lachen zu bringen. Denn eigentlich sollte damit der Teufel ausgelacht werden, den Christus mit seiner Auferstehung besiegt und ausgetrickst und zum Gespött gemacht hatte.

Unabhängig von dieser geistlichen Bedeutung: Warum sollte im Gottesdienst nicht gelacht werden? Warum sollte der Gottesdienst nicht Spaß machen?


Irgendwie steckt das tief in uns drin: Kirche ist dunkel, kalt und sehr, sehr ernst. Hier spricht man nur im Flüsterton. Hier singt man nur alte, getragene Lieder. Hier geht es feierlich zu, aber nicht fröhlich.


Ich glaube, über solche traurigen und ernsten Gottesdienste, da lacht der Teufel – anstatt dass wir über ihn lachen.


Erinnert sich noch jemand an Weihnachten? Da waren die Worte des Engels: Siehe, ich verkündige euch große Freude!


Heute ist Pfingsten. Pfingsten war ein fröhliches Fest. Die Freunde Jesu waren völlig aus dem Häuschen vor Begeisterung. Sie waren fröhlich und mitreißend. Da sind die Leute hingegangen und haben geguckt und gestaunt, und manche sind dabeigeblieben. Aus ihnen ist die christliche Kirche entstanden, eine Gemeinschaft von lebensfrohen Menschen.


Ich bin froh, dass wir hier auf
Teneriffa meistens sehr fröhliche Gottesdienste feiern können, in denen auch mal ein Witz erzählt wird und wo die Leute fröhlich und begeistert dabei sind.


Ich wünsche Ihnen frohe Pfingsten!

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