Freitag, 25. Mai 2012

Zündfunke (Rundfunkandacht) am Freitag, dem 25. Mai 2012

Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer,

ich muss Ihnen etwas gestehen: den täglichen Zündfunken, also diese kleine Radioandacht, die Sie gerade hören, verpasse ich selber meistens. Ich spreche sie ja auch nicht live, sondern habe sie schon vor ein paar Tagen aufgenommen. Und jetzt, während Sie das hören, schlafe ich noch oder stehe gerade erst unter der Dusche.

Ja, ich bin ein Morgenmuffel und Langschläfer. Jahrelang habe ich mich früh beizeiten aus dem Bett gequält und war dann am Vormittag doch meistens müde und unproduktiv. Ich kann mich erinnern, wie ich in der Schulzeit regelmäßig in der ersten Stunde eingeschlafen bin. Jetzt geht es mir da besser. Denn es fällt mir einfach viel leichter, abends neun Uhr etwas Produktives anzustellen als morgens neun Uhr.

Manche halten das für Fauhlheit und Charakterschwäche. Ich bin inzwischen froh, dass ich mich nicht aus dem Bett quälen muss, wenn hierzulande halb acht noch nicht mal die Sonne aufgegangen ist.


Manche halten Schlafen überhaupt für eine Charakterschwäche. Bewundert werden Menschen, die mit sechs oder fünf oder nur vier Stunden Schlaf auskommen – angeblich. Ich brauche meine sieben, acht Stunden, und wenn es mal neun sind, ist es auch nicht schlecht.


“Wer schläft, sündigt nicht”, sagt ein Sprichwort. Na also!


Wer schläft, erholt sich. Er tut sich und seinem Körper gut. Er nimmt im Traum eine andere Seite der Wirklichkeit wahr oder nimmt sich selbst anders wahr. Ich staune manchmal, wie viel Fantasie da nachts in mir aktiv ist.


Schlafen ist keine vertane Zeit, sondern geschenkte Zeit.


Und wer nicht schlafen kann, wer an Schlafstörungen leidet, der weiß erst recht, wie kostbar der Schlaf ist.


In der Bibel heißt es: “Ich liege und schlafe ganz mit Frieden, denn du allein, Herr, wachst, dass ich sicher ruhe.” – Gott gönnt uns unseren Schlaf. Gönnen wir ihn uns doch auch!

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