Guten Morgen, liebe Hörer,
die biblische Sprichwortweisheit, um die es in den letzten Tagen an dieser Stelle ging, ist voller Lebenserfahrung. Und doch ist dabei immer noch ein bisschen mehr: Diese Lebenserfahrung ist zugleich Glaubenserfahrung.
Es geht um Gerechtigkeit unter den Menschen, und am Ende ist es Gott, der für Gerechtigkeit sorgt.
Es geht um Selbstachtung, und am Ende ist es Gott, der uns selbst achtet.
Es geht um die Vergänglichkeit dessen, was der Mensch schafft, und am Ende ist es Gott, der Beständigkeit verleiht.
Es geht um Entschuldigungen, und am Ende ist es Gott, der unsere Schuld vergibt.
Es geht um das Wollen und Vollbringen des Guten, und am Ende ist es Gott, der beides in uns bewirkt.
Es geht um Barmherzigkeit gegenüber Schwachen, und am Ende ist es Gott, der uns gegenüber barmherzig ist.
All diese Themen habe ich in den “Zündfunken” der letzten Tage angesprochen.
Es geht um den Menschen, ja. Aber vor allem geht es Gott um den Menschen.
Vielleicht kennen Sie ja auch dieses Sprichwort: Der Mensch denkt, aber Gott lenkt. Das ist die Kurzfassung eines biblischen Sprichwortes, das wörtlich heißt: Des Menschen Herz erdenkt sich seinen Weg; aber der Herr allein lenkt seinen Schritt (Sprüche 16, 9).
Profan ausgedrückt: Manchmal kommt es anders, als man denkt. – Da ist sie wieder die ganz normale Lebenserfahrung: Unsere Wünsche und Pläne gehen selten auf. Das liegt daran, dass wir oft nicht wissen, was herauskommt bei unserem Tun und lassen. Und es liegt daran, dass die Umstände nicht immer so mitspielen, wie wir wollen. – Lebenserfahrung.
Glaubenserfahrung aber ist, dass hinter unserem Planen und Scheitern, hinter dem wenigen, was gelingt, und dem vielen, was anders kommt, ein besserer Plan steckt, eine höhere Vernunft, ein größerer Sinn: Gott lenkt.
Es kommt immer wieder anders, als ich denke. Aber es kommt nicht anders, als Gott es denkt – und lenkt.
Das kann ich nicht beweisen. Aber ich kann es glauben.
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