Dienstag, 27. August 2013

Zündfunke (Rundfunkandacht) am Dienstag, dem 27. August 2013


Guten Morgen, lieber Hörer,

gestern habe ich an das sprichwörtliche Licht erinnert, das man doch bitte nicht unter den Scheffel stellen soll. Geradezu die Steigerung zum Licht-unter-den-Scheffel stellen, ist es, seine Talente zu vergraben.

Jesus erzählt die Geschichte (Matthäus 25, 14-30) von einem Mann, der für eine Zeit längerer Abwesenheit sein Geldvermögen an seine Angestellten übergibt. Einer erhält von ihm 5.000 Goldstücke, ein zweiter 2.000 Goldstücke und der dritte 1.000 Goldstücke. Als er nach langer Zeit zurückkommt, fragt er seine Angestellten, was aus seinem Geldvermögen geworden ist. Der erste übergibt ihm stolze 10.000 Goldstücke. Er hat das anvertraute Vermögen seines Chefs verdoppelt. Der zweite präsentiert 4.000 Goldstücke. Auch er hat das, was ihm anvertraut war, verdoppelt. Und der dritte? Er ergeht sich in Vorwürfen gegen das gierige Finanzgebaren seines Chefs und bringt zugleich zum Ausdruck, dass er Angst hatte, Risiken einzugehen. So hat er das Geld gut versteckt – vergraben, sagt Jesus – und gibt dem Chef nun die 1.000 Goldstücke zurück, die er bekommen hatte. Der Chef ist ziemlich zornig auf diesen dritten Angestellten. Er hätte das Geld doch wenigstens zur Bank bringen können, um noch Zinsen zu kassieren, sagt er und nimmt ihm die 1.000 Goldstücke ab und gibt sie dem, der 10.000 erwirtschaftet hat, zur Belohnung.

In der Sprache der Bibel heißen die jeweils tausend Goldstücke Talente. In einer anderen Fassung der Geschichte ist auch von Pfunden die Rede. Daher kommt der Ausdruck: mit seinen Pfunden wuchern. So wie es die ersten beiden Angestellten in der Geschichte getan haben und wie es der Chef erwartet. Umgekehrt kann man aber auch wie der dritte seine Talente vergraben.

Was Jesus damit sagen will, ist eigentlich klar: Gott hat jedem Menschen Gaben gegeben, unterschiedlich viel, aber jedem etwas. Und jeder kann mit diesen Gaben, mit seinen Talenten etwas anfangen, mehr daraus machen. Keiner muss sie in der Erde verstecken.

Wenn Gott uns etwas anvertraut, Gaben, Talente, Glück, Schönheit, Reichtum, dann sollten wir etwas daraus machen, etwas, was Gott gefällt.

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