Dienstag, 4. Juni 2013

Zündfunke (Rundfunkandacht) am Dienstag, dem 4. Juni 2013

Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer,

in dieser Woche erzähle ich Ihnen Stück für Stück eine der schönsten und bekanntesten Gleichnisgeschichten von Jesus. Und damit Sie mitkommen, fange ich jeden Tag wieder von vorne an; nur dass ich diesen Was-bisher-geschah-Abschnitt natürlich ganz kurz halte.

Also: Ein Vater hatte zwei Söhne, der jüngere wollte in die weite Welt hinausziehen und ließ sich von seinem Vater das Erbe auszahlen.

Und nun geht die Geschichte so weiter: Angekommen im Land seiner Träume, gab er das Geld großzügig aus; es war ja so unermesslich viel. Er lebte in den teuersten Hotels, er gab rauschende Partys und hatte alle Frauen, die er wollte. Bis er eines Tages in seine Tasche griff, bezahlen wollte – und da war nichts mehr. – Er flog raus aus dem Hotel und stand auf der Straße. Für kurze Zeit bekam er noch von dem einen oder anderen seiner Partyfreunde eine Kleinigkeit zu essen oder ein Bett für ein, zwei Nächte, aber irgendwann war Schluss. Wie es in einem Blusklassiker heißt: „Nobody knows you when you’re down and out“. – Nun, dann musste er sich halt Arbeit suchen. Aber es waren Krisenzeiten, und er fand nichts. Außer letzten Endes einen üblen Job für freie Kost und Logis, mehr nicht: Schweine hüten mit Schlafplatz im Schweinestall und der Erlaubnis, sich was vom Schweinefutter zu nehmen. – So ähnlich erzählt es Jesus.

Aus der Geschichte von der großen Freiheit und vom Glück in der weiten Welt ist im Handumdrehen eine Geschichte des Scheiterns geworden. Es ist das Gegenteil von Glück und Freiheit, was er gefunden hat.
Was ist geschehen? Abgeschnitten von Gott haben sich die guten Gaben und Möglichkeiten des Lebens aufgebraucht.

Nein, nicht jeder, der von Gott wegläuft landet im Schweinestall. Aber mancher zieht doch eine traurige Bilanz: Was ist mir nach Jahren des rauschenden Lebens geblieben? – Bin ich glücklich, mit dem, was ich erreicht habe? Bin ich frei? Oder nur ein Gefangener der Umstände, in die ich mich hineinmanövriert habe?

Für den verlorenen Sohn im Gleichnis wird der Tiefpunkt zum Wendepunkt seines Lebens. Davon morgen mehr.

2 Kommentare: