Sonntag, 11. Dezember 2011

Zündfunke (Rundfunkandacht) am Sonntag, dem 11. Dezember 2011


Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer,

die Zündfunken der letzten Tage hatten, besonders gestern, immer einen ernsten Ton mitschwingen.

“Advent ist eine ernste Sache” war mal so was wie eine stehende Redewendung in meinem Freundeskreis, nachdem ein Pfarrerkollege diesen Satz in seiner Predigt betont hatte.

Es stimmt: Advent ist eine ernste Sache. Die Zeit vor Weihnachten war in früheren Zeiten wohl unterschieden von der Zeit nach Weihnachten. Adventszeit war Bußzeit, Fastenzeit. Weihnachten erst war Freudenzeit. In manchen Dörfern oben im Erzgebirge wurde noch vor wenigen Jahren erst am Weihnachtstag der Lichterschmuck angemacht. In vielen Häusern wird bis heute der Weihnachtsbaum erst am Heiligen Abend aufgestellt. Und noch in meiner Kindheit war es so, dass der Christstollen erst am Heiligen Abend angeschnitten wurde. Es sollte ein Unterschied zwischen Advent und Weihnachten sein. Denn Advent ist eine ernste Sache.

Am heutigen dritten Adventssonntag werden wir im Gottesdienst ein passendes Lied dazu singen: Mit Ernst, o Menschenkinder, das Herz in euch bestellt.

Warum mit Ernst? – Weil Gottes Sohn oder, wie es im Lied heißt, das Heil der Sünden, der wunderstarke Held bei allen einkehren möchte.

Dass Gott in Jesus Christus zu den Menschen kommt, ist keine spaßige Angelegenheit, sondern eine ernste Sache. Jesus kommt in Armut, und er kommt um zu leiden und zu sterben. Und das alles, weil wir ihm so wichtig sind, weil wir ihm so sehr am Herzen liegen. Es ist ihm ganz ernst.

Das sollten wir uns bewusst machen hin und wieder im Advent. Darauf sollten wir uns einstellen. Nicht nur die Äußerlichkeiten für das Fest vorbereiten, sondern innerlich bereit werden für den Herrn.

In der letzten Strophe heißt es:


Ach mache du mich Armen zu dieser  heilgen Zeit aus Güte und Erbarmen, Herr Jesu, selbst bereit. Zieh in mein Herz hinein vom Stall und von der Krippen, so werden Herz und Lippen dir allzeit dankbar sein.

Advent ist eine ernste Sache. Aber wenn wir ernst nehmen, was Advent für uns bedeutet, dann werden wir froh und dankbar.

Ich wünsche Ihnen noch zwei gesegnete Adventswochen!

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