Sonntag, 8. Juli 2012

Zündfunke (Rundfunkandacht) am Sonntag, dem 8. Juli 2012

Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer,

über die Zeit habe ich in den letzten Tagen mit Ihnen gesprochen. In der Bibel gibt es ein ganz großes und wunderbares Gedicht über die Zeit, das sogar bis in die Popmusik hinein gewirkt hat. Es steht im Buch des Predigers (Prediger 3):

Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde: geboren werden hat seine Zeit, sterben hat seine Zeit; pflanzen hat seine Zeit, ausreißen, was gepflanzt ist, hat seine Zeit; töten hat seine Zeit, heilen hat seine Zeit; abbrechen hat seine Zeit, bauen hat seine Zeit; weinen hat seine Zeit, lachen hat seine Zeit …
Und so geht es noch ein ganzes Stück weiter.


Ich finde, das ist noch mal eine ganz andere Sicht auf die Zeit. Zeit ist nicht einfach nur ein Nacheinander, sondern ein geordnetes Nacheinander. Es gibt gute und schlechte Zeiten, passende und unpassende Zeiten. Es kommt drauf an, was gerade dran ist.


Das hat mit Lebensweisheit zu tun: Es erkennen und annehmen können, dass nicht nur Lachen, nicht nur Aufbauen und nicht nur Lieben seine Zeit hat, sondern auch Hassen, Einreißen und Weinen. Ja, auch Sterben hat seine Zeit. Es gehört zur menschlichen Größe, das annehmen zu können. Ja, es annehmen zu können, dass unsere Zeit begrenzt ist.

Vor ein paar Tagen habe ich hier ein Bibelwort aus den Psalmen zitiert: Meine Zeit steht in deinen Händen (Psalm 31, 16). Damit ist vor allem eines gemeint: Meine begrenzte Zeit und die Grenze meiner Lebenszeit steht in Gottes Händen.


Wenn die Zeit in Gottes Händen ist, dann ist Gott größer als die Zeit. Gott ist nicht zeitlich, sondern ewig. Gott hat keinen Anfang und kein Ende. Er hält die Zeit und uns in unserer Zeit in seinen Händen. Und wenn unsere Zeit zu Ende ist, ist da immer noch Gottes Ewigkeit.


Wenn wir über die Zeit nachdenken, bekommen wir eine Ahnung davon, was mehr ist als die Zeit. Nach dem schönen Gedicht über die Zeit lesen wir noch einen tiefen Gedanken: Gott hat alles schön gemacht zu seiner Zeit, auch hat er dem Menschen die Ewigkeit ins Herz gelegt.


Wie schön: Wir tragen im Herzen etwas, was mehr und größer ist als alle Zeit der Welt – Gottes Ewigkeit.







Der Zündfunke ist täglich ca. 8.40 Uhr (WEZ) auf Radio Megawelle (88,3 / 103,7 / 104,7 MHz oder unter http://radionetz.de:8000/megawelle.mp3) zu hören.

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