Samstag, 7. Juli 2012

Zündfunke (Rundfunkandacht) am Samstag, dem 7. Juli 2012

Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer,

die merkwürdigste und geheimnisvollste Zeitform ist die Zukunft. Etwas kommt auf uns zu, aber wir wissen nicht, was.


Dabei ist die Zukunft ja nicht zufällig. Sie hängt von Ereignissen und Entscheidungen der Vergangenheit und der Gegenwart ab. Wir können für die Zukunft planen. Wir können auch einiges voraussehen, was die Zukunft bringen mag; je näher die Zukunft liegt, um so mehr.


Und trotzdem ist die Zukunft offen. Sie kann jeden Tag völlig unerwartete Ereignisse bringen. Unerwartete Ideen, unerwartete Entwicklungen, unerwartete Entscheidungen. Deshalb müssen wir letzendlich eingestehen: Wir kennen die Zukunft nicht. Es wird etwas sein in der Zukunft, aber wir wissen nicht was.


Manchmal drängt sich dann die philosophische Frage in den Hinterkopf: Ist die Zukunft wirklich ganz und gar offen? Oder steht es insgeheim doch schon fest, was sein wird? Vielleicht gibt es ja einen großen Plan, in dem jedes Ereignis, jeder Gedanke, jede Bewegung, jeder Quantensprung (das ist physikalisch gesehen eine ganz kleine und keine ganz große Veränderung), wo also alles und jedes schon vorhergesehen oder vorherbestimmt ist.


Wenn das so wäre, könnte man dann in die Zukunft schauen? Propheten, Wahrsager, Astrologen und Futurologen versuchen das mit unterschiedlichen Mitteln. Und sie werden immer interessierte Kunden finden, weil es allzu verlockend ist, vielleicht ja doch ein ganz klein wenig von der Zukunft zu erhaschen.


Aber wenn wir etwas von unserer Zukunft wüssten, wie würde das unser Tun beeinflussen? Würden wir versuchen, das Vorhergesehene zu vermeiden, oder es gerade herbeizuführen? Wie ginge es mir, wenn mir jemand mein Sterbedatum voraussagen würde? – Ich habe kein gutes Gefühl dabei.


Die Bibel geht mit Aussagen über die Zukunft sehr vorsichtig um. Ja, es gibt Prophezeiungen; aber die hängen meistens an bestimmten Bedingungen: Wenn ihr euer Leben nicht ändert, dann wird dieses oder jenes Unheil geschehen, z. B. Und die großen apokalyptischen Zukunftsvisionen reden in Bildern, die kaum verlässlich zu entschlüsseln sind. So bleibt am Ende nur eine verlässliche Zukunftsaussage übrig: Die Zukunft liegt bei Gott. Die Welt und wir Menschen gehen auf Gott zu. Wir sollen in Ewigkeit bei ihm sein.


Aber die Ewigkeit – das ist dann noch mal ein neues Thema …







Der Zündfunke ist täglich ca. 8.40 Uhr (WEZ) auf Radio Megawelle (88,3 / 103,7 / 104,7 MHz oder unter http://radionetz.de:8000/megawelle.mp3) zu hören.

1 Kommentar:

  1. Hallo Roland, ich hatte ein paar deiner Zündfunken mit im Urlaub. Wir haben sie früh zum Frrühstück gelesen. Das waren schöne Worte in den Tag.
    Viele Grüße
    Thomas Fr

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