Freitag, 6. Juli 2012

Zündfunke (Rundfunkandacht) am Freitag, dem 6. Juli 2012

Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer,

die wichtigste Zeit ist unsere Gegenwart, habe ich gestern gesagt. Wir leben im Jetzt und Heute. Trotzdem möchte ich heute über die Zeitform der Vergangenheit sprechen. Denn wir kommen ja aus der Vergangenheit. Die Vergangenheit hat uns geprägt, hat uns zu denen werden lassen, die wir heute sind. Wir können unsere Vergangenheit nicht einfach abschütteln und loswerden.


Wie schlimm das eigentlich ist, wenn Menschen ihre Vergangenheit verlieren, das sehen wir an Demenzkranken: Menschen verlieren mit ihren Erinnerungen auch ihre Persönlichkeit.


Freilich, mancher möchte auch gerne seine Vergangenheit hinter sich lassen. Da sind Dinge schief gelaufen. Da hat einer Fehler gemacht. Vielleicht ist er schuldig geworden. Vielleicht kriminell. Und dann merkt er, er wird diese Vergangenheit nicht los: "Das ist doch der … usw." Da hat einer irgendwann die Weichen falsch gestellt und sagt: Wenn ich mein Leben noch mal leben könnte, dann würde ich alles anders machen. – Aber diese Chance bekommt er nicht.


Für mich ist es beeindruckend, wie Gott mit der Vergangenheit von Menschen umgeht: Aus dem Christenverfolger Saulus wird der Christusverkündiger Paulus. Aus einem Feigling, der Jesus im entscheidenden Moment verleugnet hat, Petrus, wird einer, der mutig sein Leben einsetzt für den Glauben an Jesus. Aus betrügerischen Zöllnern werden Nachfolger Jesu. In den ersten christlichen Gemeinden wimmelte es von ehemaligen Gotteslästern, Alkoholikern, Kleinkriminellen und Prostituierten (1. Korinther 6,9ff). Und auch heute finden frühere Kirchenverächter und Leute mit nicht ganz weißer Weste den Weg in unsere christlichen Gemeinden.


Der Grund dafür ist, dass Menschen bei Gott tatsächlich ihre Vergangenheit hinter sich lassen können. Weil Gott ihnen vergibt.


Vergebung bedeutet: Die Vergangenheit zählt nicht mehr. Du wirst nicht mehr bei dem behaftet, was früher mal gewesen ist. Es ist vergeben.


Können wir das auch: so vergeben, wie Gott uns vergibt? – Das würde heißen: Wir geben anderen eine Chance, ihre dunkle Vergangenheit hinter sich zu lassen und tatsächlich neu anzufangen.


Gott jedenfalls gibt uns diese Chance. In der Bibel heißt es: Wenn jemand mit Jesus Christus lebt, dann ist er ein neuer Mensch. Das Alte ist vergangen. Etwas Neues hat begonnen (2. Korinther 5, 17).





Der Zündfunke ist täglich ca. 8.40 Uhr (WEZ) auf Radio Megawelle (88,3 / 103,7 / 104,7 MHz oder unter http://radionetz.de:8000/megawelle.mp3) zu hören.

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