Freitag, 21. Dezember 2012

Zündfunke (Rundfunkandacht) am Freitag, dem 21. Dezember 2012

Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer,

was wäre Weihnachten ohne Engel! Nach der biblischen Überlieferung war es ein Engel, der den Hirten von Bethlehem bei Nacht die Botschaft von der Geburt des Heilands brachte. Und er blieb nicht allein: Alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens. – Verkündigungsengel und Lobpreisengel gehören zu Weihnachten dazu. Weil mit dem Kind in der Krippe der Himmel auf die Erde kommt, sind auch Gottes Himmelswesen mit dabei. Schützend, jubelnd, musizierend sind sie in vielen Darstellungen um die Weihnachtskrippe herum.


Eines der bekanntesten und schönsten Weihnachtslieder, ist ein Engellied. Es sind die Worte des Verkündigungsengels, die Martin Luther zu einem Weihnachtslied gemacht hat: Vom Himmel hoch, da komm ich her, ich bring euch gute neue Mär, der guten Mär bring ich so viel, davon ich sing und sagen will. – Zu Luthers Zeit ist eine Mär bei weitem nicht das, was wir heute unter einem Märchen vertehen, auch kein windiges Gerücht. Es ist eine wahre und wichtige Nachricht. Und es ist eine gute Nachricht. Luther deutet sie weiter aus, als die Worte des Evangeliums es zunächst verraten. Wo es hier heißt: Euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus der Herr, da macht Luther dieses Euch ganz groß: Es ist der Herr Christ, unser Gott, der will euch führn aus aller Not, er will euer Heiland selber sein, von allen Sünden machen rein. – Da steckt schon die ganze Geschichte der Erlösung drin: Alles das tut Gott für euch. Er bringt euch alle Seligkeit, die Gott der Vater hat bereit’, dass ihr mit uns im Himmelreich sollt leben nun und ewiglich. Mit anderen Worten: Der Himmel kommt auf die Erde, damit ihr von der Erde in den Himmel kommt.


Mit der sechsten Strophe wechselt dann die Perspektive des Liedes. Jetzt antworten die Hirten auf die Botschaft des Engels, und ab der siebten Strophe ist es nur noch einer, der in der Ich-Form ausspricht, wie er an die Krippe tritt und Gott als Kind willkommen heißt: Sei mir willkommen, edler Gast! Den Sünder nicht verschmähet hast und kommst ins Elend her zu mir; wie soll ich immer danken dir?


Genau dazu, zum Staunen und Danken lädt uns die Weihnachtsbotschaft ein.

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