Dienstag, 8. Juli 2014

Zündfunke (Rundfunkandacht) am Dienstag, dem 8. Juli 2014

Guten Morgen liebe Hörer,

der Glaube an Gott ist nicht mehr selbstverständlich. Gestern habe ich Ihnen von den verschiedenen Sorten von Atheisten erzählt, also von erklärten Gottlosen, Menschen, die glauben, dass es keinen Gott gibt.

Ich finde es wichtig, dass wir uns als Christen oder überhaupt als religiöse Menschen mit der Tatsache auseinandersetzen, dass immer mehr Leute ohne Gott und ohne Religion leben. Denn je weniger an Gott glauben, um so schwerer wird es für uns, am Glauben festzuhalten.

Es ist immer einfacher, der Mehrheitsmeinung zu folgen. Noch sind wir Christen nicht in der Minderheit, aber es könnte bald so weit sein. Und dann ist es nicht mehr normal, an Gott zu glauben, sondern es ist normal, nicht an Gott zu glauben. Dann brauchen wir schon gute Gründe, warum wir nicht der Mehrheit folgen und tun, was alle tun.

Dazu kommt ja, dass wir tagtäglich sehen, dass Menschen ohne Gottesglauben genau so gut, glücklich, gesunde und zufrieden leben, wie andere auch. Gott straft sie nicht für ihren Unglauben. Er lässt keinen Schwefel vom Himmel fallen, der die Ungläubigen vernichten würde. Und umgekehrt sehen wir, dass Menschen, die an Gott glauben, auch Probleme haben, unglücklich sind, schwere Krankheiten erleiden und mit ihrem Schicksal hadern. Manche haben es sogar nur deshalb schwer, weil sie an ihrem Glauben festhalten. Nicht so sehr bei uns, aber anderswo in der Welt: in Nordkorea oder manchen islamischen Staaten, wo Christsein lebensgefährlich ist. Was habe ich dann überhaupt von meinem Glauben? Oder ist es Gott egal? Oder eben: Gibt es am Ende gar keinen Gott, den das interessieren würde, ob es mir gut oder schlecht geht?

Ein bisschen tröstlich finde ich es da, dass schon in biblischen Zeiten Menschen genau so gefragt haben. Sieh dir die Gottlosen an, die sind glücklich in der Welt und werden reich. Soll es denn umsonst sein, dass ich mein Herz an Gott hänge? – So heißt es in einem alten Psalm (73,12f).


Beeindruckend, dass sie trotzdem an Gott festgehalten haben. Im selben Psalm steht ein Satz, der uns in diesem Jahr als Losung besonders begleitet: Gott nahe zu sein, ist mein Glück.

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