Sonntag, 9. Juni 2013

Zündfunke (Rundfunkandacht) am Sonntag, dem 9. Juni 2013

Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer,

ein Mann hatte zwei Söhne. In dieser Woche habe ich abschnittweise diese Gleichnisgeschichte erzählt, die man für gewöhnlich die Geschichte vom verlorenen Sohn nennt. Der eine nämlich war von zu Hause weggegangen und fürchterlich gescheitert, verloren gegangen sozusagen. Aber er kehrte heim, und es gab ein Freudenfest. Der andere Sohn war zu Hause geblieben. Aber er konnte sich nicht mit freuen über die Heimkehr seines Bruders. Manche meinen, er sei auf seine Art auch verloren gegangen. Wenn alle feiern und einer fehlt, dann kann man das so nennen. Aber in Wahrheit lässt die Geschichte es offen, ob er noch dabei sein wird oder nicht. Sein Vater sagt ihm – und das sind die letzten Worte des Gleichnisses: „Mein Sohn, du bist allezeit bei mir und alles, was mein ist, ist dein. Du solltest aber fröhlich und guten Mutes sein; denn dieser dein Bruder war tot und ist wieder lebendig geworden, er war verloren und ist wiedergefunden.“

Am Ende sind sie doch alle beide zu Hause bei ihrem Vater, der sie liebt. Am Ende sind sie doch alle zu Hause bei Gott. Jedenfalls können sie es sein: Der, der weggegangen ist in die gottlose Fremde und sich dann an sein Zuhause erinnert und umkehrt. Und der, der nie weggegangen ist und gar nicht bemerkt hat, wie gut er es eigentlich hat in Gottes Vaterhaus.

Jesus erzählt diese Geschichte, weil er möchte, dass die Verlorenen heimfinden und die Daheimgebliebenen nicht verloren gehen.

Und Jesus erzählt diese Geschichte, weil sie von der Güte, der Liebe und der Geduld Gottes handelt. Das ist seine gute Nachricht an uns: Dein Leben kann so verloren sein, wie es will – Gott liebt dich und nimmt dich bei sich auf. Dein Leben kann so gut und gelungen, ja heilig sein, wie es will – Gott liebt dich. Aber nicht weil du so heilig bist, sondern weil du sein Kind bist.


Die Geschichte von den verlorenen und geliebten Söhnen ist unsere Geschichte, ist Gottes Geschichte mit uns.

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