Dienstag, 24. Februar 2015

Zündfunke (Rundfunkandacht) am 24. Februar 2015

Guten Morgen, liebe Hörer,

gestern habe ich an dieser Stelle von Hiob gesprochen, dem Mann, der von einem Tag auf den andern fast alles verliert, was ihm wertvoll ist: seinen Besitz und seine Kinder, und der trotzdem weiter an Gott glaubt.

Eine alte Geschichte aus der Bibel ist das. Oder vielleicht doch eine Geschichte, die auch uns – vielleicht nicht in dieser Extremform, aber ein bisschen ähnlich – ebenfalls passieren kann. Auf einmal sind Krankheit, Not, Kastastrophen ganz nahe, und wir fragen uns: Wie kann das sein? Warum trifft es gerade den da? Oder warum gerade mich? Und, wenn es einen Gott gibt, wieso lässt er das geschehen? Warum greift er nicht ein? Warum verhindert er das Unheil nicht? Warum rettet er mich nicht?

Hiob verliert nicht nur seinen Besitz und seine Kinder, sondern auch noch seine Gesundheit. Voller Geschwüre sitzt er da, reibt sich Asche auf die Haut, die den Schmerz lindern soll, und kratzt sich mit einer alten Tonscherbe die Geschwüre auf. Seine Frau sagt zu ihm: „Was hat dein Glaube dir genützt? Sage Gott ab und stirb!“ Und Hiob? Er antwortet: „Haben wir Gutes empfangen von Gott, sollten wir dann das Böse nicht auch annehmen?“

Das Böse von Gott annehmen? Wie soll das gehen? Und wieso sollte überhaupt von dem guten Gott etwas Böses ausgehen?

Wenn ich Hiob richtig verstehe, dann meint er: Wenn ich auch das Böse aus Gottes Hand annehme, dann kann es nicht wirklich böse sein. Es kann, es wird, es muss sich irgendwann herausstellen, dass es mir doch zum Guten dient.

Bei Hiob ist es so, dass es ihm am Ende besser geht, als zuvor. Er wird wieder gesund und erhält doppelt so viel Besitz und genauso viele Kinder, wie er zuvor hatte.

Aber so ist das ja nicht immer. Das Meiste, was wir im Leben verlieren, erhalten wir nicht zurück. Krankheiten enden oft tödlich. Und wen wir an den Tod verloren haben, der kehrt nicht zurück.

Trotzdem glaube ich, dass bei Gott am Ende alles gut wird. Weil bei Gott mit dem Tod nicht Schluss ist; weil am Ende das Leben steht. Weil nach dem Kreuz die Auferstehung kommt, darum glaube ich, hoffe ich, dass am Ende alles gut wird und dass auch das Schlimmste bei Gott einen Sinn hat.

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