Mittwoch, 1. Januar 2014

Zündfunke (Rundfunkandacht) am Mittwoch, dem 1. Januar 2014

Guten Morgen, liebe Hörer,

schön, dass Sie schon ausgeschlafen haben an diesem Neujahrsmorgen!

So ein Jahreswechsel ist eigentlich etwas Verrücktes. Wir tun so, als wäre das sonst was, dass wir jetzt eine neue Jahreszahl schreiben: zweitausendvierzehn, dos mil catorce.

Eigentlich ist das pure Willkür. Irgendwann hat mal irgendjemand irgendwo festgelegt, dass an diesem Tag das neue Jahr beginnt; es hätte auch jeder andere Tag sein können. Wir kennen das ja auch von ferne: das jüdische Neujahrsfest oder das chinesische Neujahrsfest sind an anderen Terminen im Jahr. Und das christliche Neujahrsfest war bis ins 16. Jahrhundert der Weihnachtstag. Das macht ja auch Sinn, wenn wir die Jahre ab Christi Geburt zählen. Martin Luthers bekanntestes Weihnachtslied Vom Himmel hoch, da komm ich her endet deshalb auch mit dem Vers: Des freuet sich der Engel Schar und singet uns solch neues Jahr.

Neujahr ist also reiner Zufall. Die Erde dreht sich weiter um die Sonne. Der Punkt, den sie am Jahreswechsel durchläuft, ist nicht irgendwie rot markiert. Nur unsere Kalender sind es. Und so organisieren wir einiges neu ab diesem Tag, ohne dass sich etwas Wesentliches ändert.

Darum feiert die Kirche am Neujahrstag eigentlich auch etwas ganz Anderes als den Jahresbeginn, nämlich die Beschneidung und Namensgebung von Jesus. Im Lukasevangelium, gleich nach der bekannten Weihnachtsgeschichte (Lukas 2, 21) heißt es: Und als acht Tage um waren und man das Kind beschneiden musste, gab man ihm den Namen Jesus, wie er genannt war von dem Engel, ehe er im Mutterleib empfangen war.

Jesus, das war damals ein ganz normaler Name. Viele Kinder hießen so. Und doch hat er eine besondere Bedeutung: Jesus, hebräisch Jeschua, bedeutet Heil, Hilfe, Rettung. Er drückt genau das aus, wozu Jesus in die Welt gekommen ist: um zu heilen, zu helfen und zu retten. Jesus ist unser Heiland, wie es das alte deutsche Wort sagt.

Ein Lied (EG 62), das nach der Verschiebung des Neujahrsfestes auf diesen Tag entstanden ist, verbindet beide Anlässe:
Jesus soll die Losung sein,da ein neues Jahr erschienen;Jesu Name soll alleindenen heut zum Zeichen dienen,die in seinem Bunde stehnund auf seinen Wegen gehn.

Ja, das finde ich gut. Jesus will mit uns durch das neue Jahr gehen. Er möge uns begleiten, und wir ihn nicht vergessen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen ein gutes und gesegnetes neues Jahr!

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